Der illegale Welpenhandel boomt auf Facebook und Instagram, trotz Verboten und Meta-Richtlinien. In ganz Europa, auch in der Schweiz, leiden Welpen unter grausamen Zuchtmethoden, die durch Online-Plattformen gefördert werden.
Der illegale Welpenhandel auf Social Media hat alarmierende Ausmasse angenommen. Besonders auf Facebook und Instagram werden Welpen in großer Zahl verkauft, oft unter Missachtung gesetzlicher Bestimmungen und der Meta-Richtlinien. In einer umfassenden Untersuchung deckte die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN gravierende Verstösse in der Schweiz und sechs weiteren europäischen Ländern auf. Der Handel mit Hunden auf diesen Plattformen führt zu unermesslichem Leid für die betroffenen Tiere.
Untersuchung deckt Missstände auf
Zwischen September 2023 und Juni 2024 durchleuchtete VIER PFOTEN in sieben europäischen Ländern, darunter auch die Schweiz, Facebook-Gruppen und Instagram-Accounts, die Welpen zum Verkauf anboten. Die Ergebnisse sind schockierend: Über 600’000 Mitgliederinnen und Mitglieder waren in den analysierten Facebook-Gruppen aktiv, in denen Welpen gehandelt wurden. Trotz der Verbote seitens Meta gelingt es den Verkäuferinnen und Verkäufern, die Richtlinien zu umgehen und illegalen Handel zu betreiben.
Schlupflöcher im System
Facebook und Instagram haben Regelungen, die den Handel mit Haustieren beschränken sollen. Doch gerade diese Bestimmungen bieten Schlupflöcher, die von unseriösen Händlerinnen und Händlern skrupellos ausgenutzt werden. In vielen Fällen gibt es für die Anbieterinnen und Anbieter selbst bei gemeldeten Verstössen keine Konsequenzen. Dies ermöglicht es ihnen, weiterhin ungestraft zu agieren.
Modetrends fördern das Leid der Hunde
Besonders alarmierend ist der Trend zu sogenannten „Mode-Hunden“, die aufgrund von übertriebenen Zuchtzielen ihr ganzes Leben unter gesundheitlichen Problemen leiden. Ein besonders grausames Beispiel sind die „Big Rope“-Bulldoggen, die mit übermässigen Hautfalten gezüchtet werden. Diese Praktiken werden auf Facebook und Instagram gefördert, wo solche Hunde ohne Rücksicht auf ihre Gesundheit angeboten werden.
Versteckte Methoden des Handels
Unseriöse Händlerinnen und Händler haben kreative Methoden entwickelt, um die Überwachung durch Meta zu umgehen. Sie nutzen Emojis, Hashtags und private Chats, um ihre Aktivitäten zu verbergen. Zudem wird häufig ein falscher Standort angegeben, um bestimmte Gesetze zu umgehen. Potenzielle Käuferinnen und Käufer werden auf diese Weise in die Irre geführt und unterstützen unwissentlich grausame Zuchtpraktiken.
Forderung nach sofortigem Handeln
VIER PFOTEN fordert daher von Meta, sofortige Schritte zu unternehmen, um den illegalen Welpenhandel auf Facebook und Instagram zu stoppen. Es muss sichergestellt werden, dass sowohl die Händlerinnen und Händler als auch die Herkunft der Tiere transparent und nachvollziehbar sind, um das Leid der Welpen zu beenden.
VIER PFOTEN hat eine Petition ins Leben gerufen, die man hier unterschreiben kann: Stoppen Sie den unseriösen Welpenhandel auf Social Media | Vier Pfoten (four-paws.org)