Zwischen Imageproblem und unterschätzter Lebensqualität – eine Spurensuche in der Stadt der Pendler
Olten (SO) hat in der Schweizer Öffentlichkeit einen zweifelhaften Ruf: zentral gelegen, gut vernetzt, aber oft als „graue Maus“ verspottet. Doch woher kommt dieses Image – und was steckt tatsächlich hinter der Vorurteilskulisse?
Woher stammt der Ruf der „grauen Maus“?
Die Bezeichnung „graue Maus“ hat mehrere Ursachen. Einerseits ist Olten bekannt als wichtiger Bahnknotenpunkt, was der Stadt einen eher funktionalen, durchreisenden Charakter verleiht. Wer Olten kennt, kennt vor allem den Bahnhof – und der präsentiert sich seit Jahrzehnten wenig charmant.
Andererseits fehlt der Stadt ein touristisches Aushängeschild wie ein See, ein Altstadtkern oder ein berühmtes Wahrzeichen. Die Architektur ist teilweise pragmatisch, das Stadtbild wirkt auf den ersten Blick nüchtern – was den Spitznamen begünstigt.
Eine unterschätzte Stadt mit Potenzial
Doch Olten ist mehr als nur Durchgangsort. Die Stadt punktet mit ihrer Lage zwischen Basel (BS), Bern (BE), Luzern (LU) und Zürich (ZH) – in maximal einer Stunde erreichbar. Auch kulturell hat Olten einiges zu bieten: Das Kulturzentrum Schützi, die Literaturszene (u. a. mit Alex Capus) und das Stadttheater sprechen für eine lebendige Kulturlandschaft.
Zudem wächst Olten – die Stadt investiert in Stadtentwicklung, fördert die Ansiedlung von Start-ups und profiliert sich im Energiebereich. Wohnraum ist im Vergleich zu den Grosszentren bezahlbarer, was besonders junge Familien und Berufspendler*innen schätzen.
Olten neu entdecken
Wer genauer hinsieht, entdeckt in Olten (SO) grüne Oasen entlang der Aare, charmante Cafés, Streetart-Projekte und ein aktives Vereinsleben. Auch kulinarisch entwickelt sich die Stadt – von Burgerläden bis zur gehobenen Küche.
Die zentrale Lage macht Olten zu einem idealen Treffpunkt für Konferenzen, Comedy-Nächte oder Freundesgruppen aus verschiedenen Landesteilen. Genau diese Erreichbarkeit ist – statt Nachteil – auch eine ihrer grössten Stärken.
Fazit: Keine Schönheit, aber unterschätzt
Olten (SO) wird wohl nie als Postkartenmotiv taugen. Aber die Stadt bietet Lebensqualität, Nähe zur Natur, kulturelles Engagement und urbanes Potenzial. Das Image der „grauen Maus“ ist längst überholt – wenn man bereit ist, genauer hinzuschauen.
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