US-Präsident Donald Trump zeigt sich enttäuscht über den russischen Präsidenten Wladimir Putin – will aber den Dialog nicht abbrechen. Eine bemerkenswerte Wende deutet sich an.
Amerikanische Aussenpolitik im Wandel
Am Dienstag, 15. Juli 2025, erklärte US-Präsident Donald Trump in einem Interview mit der BBC, dass er trotz der andauernden russischen Invasion in der Ukraine keinen endgültigen Bruch mit Wladimir Putin vollziehen wolle. Zwar sei er „enttäuscht“, aber eine diplomatische Lösung habe weiterhin Priorität.
Trump betonte: „Ich bin enttäuscht, aber ich habe nicht mit ihm abgeschlossen.“ Ziel sei es, das „Blutvergiessen zu stoppen“. Er arbeite aktiv an einer Beilegung des Konflikts – und kündigte an, dass Gespräche mit Putin stattgefunden hätten.
Strategiewechsel bei NATO und Ukraine-Hilfe
In Bezug auf die NATO zeigte sich Trump versöhnlicher als in früheren Jahren: Die Allianz sei nun „alles andere als obsolet“, lobte er die gestiegene Kostenbeteiligung der Mitgliedstaaten – darunter Deutschland, Frankreich und Spanien.
Besonders brisant ist seine neue militärische Strategie gegenüber der Ukraine: Laut Ansa.it denkt Trump über die Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern nach, die Moskau und St. Petersburg erreichen könnten. Zudem soll die Ukraine 18 ATACMS-Raketen mit Reichweiten bis 300 Kilometer vollständig nutzen dürfen. Ziel sei es, militärische Ziele tief im russischen Hinterland anzugreifen.
Zelensky-Gespräch: Trump drängt auf Offensive gegen Moskau
Ein Telefonat vom 4. Juli zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelensky sorgt für Aufsehen. Medienberichten zufolge soll Trump gefragt haben: „Warum habt ihr Moskau nicht angegriffen?“ Zelensky entgegnete, die Ukraine sei dazu bereit – wenn die USA entsprechende Waffen liefern. Trump unterstützte die Idee mit den Worten, es müsse „Schmerz zugefügt werden, damit Russland an den Verhandlungstisch zurückkehrt“.
Sanktionen und Signale aus der EU
Auch die EU arbeitet am 18. Sanktionspaket gegen Russland. Laut der EU-Aussenbeauftragten Kaja Kallas bestehe Hoffnung auf einen Abschluss der Verhandlungen. Sie sprach von „positiven Signalen“ aus den USA und betonte, dass Moskau nicht an Frieden interessiert sei.
Kommentar: Geopolitik zwischen Risiko und Wandel
Trumps Tonlage gegenüber Putin hat sich verändert – der Wille zum Dialog bleibt, doch der Druck auf Russland wächst. Die gezielte Lieferung von Langstreckenwaffen an die Ukraine könnte einen Wendepunkt im Krieg bedeuten – mit erheblichen Risiken für die Stabilität in Europa.