Laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) finden Geburten in der Schweiz deutlich häufiger unter der Woche statt als am Wochenende. Besonders freitags ist die Geburtenrate hoch – ein Indiz für medizinisch geplante Eingriffe wie Kaiserschnitte und Geburtseinleitungen.
Im Jahr 2023 wurden in Schweizer Spitälern werktags deutlich mehr Geburten verzeichnet als am Wochenende. Laut news.admin, der offiziellen Plattform des Bundes, kamen unter der Woche durchschnittlich 237 Kinder pro Tag zur Welt – am Wochenende hingegen nur 181. Die meisten Entbindungen fanden an einem Freitag statt (16 %), am wenigsten an Sonntagen (11 %).
Diese Verteilung ist eng mit medizinischen Eingriffen verknüpft: So wurden 94 % der geplanten Kaiserschnitte an Werktagen durchgeführt. Auch Geburtseinleitungen fanden unter der Woche signifikant häufiger statt.
Wie news.admin.ch berichtet, wurden 2023 insgesamt 79 200 Geburten in der Schweiz gezählt, davon 14 626 per geplantem Kaiserschnitt und 21 342 nach künstlicher Weheneinleitung. In Geburtshäusern, wo medizinische Eingriffe seltener sind, war die Verteilung der Geburten über die Woche deutlich gleichmässiger. Dort lag die Differenz zwischen dem geburtenreichsten (Donnerstag) und dem geburtenärmsten Tag (Mittwoch) bei unter 11 %.
Auch beim Anteil an Kaiserschnitten gibt es kantonale Unterschiede. In Schaffhausen lag er bei 41 %, in Zürich und Zug bei 40 %. In der Westschweiz sowie im Thurgau und in Appenzell Ausserrhoden waren es hingegen weniger als 29 %.
Die Analyse von zeigt deutlich: Der Zeitpunkt einer Geburt wird zunehmend durch planbare medizinische Eingriffe bestimmt. Während Geburtshäuser eine kontinuierliche Verteilung aufweisen, konzentrieren sich Spitalsgeburten stark auf Werktage. Das wirft nicht nur organisatorische Fragen auf, sondern betrifft auch gesundheitliche, wirtschaftliche und ethische Aspekte der Geburtshilfe.
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