Warmer April beschleunigt Gletscherrückgang – Flüsse in der Schweiz führen viel Wasser
Schweiz – April 2025
Die aussergewöhnlich warmen Frühlingstage im April 2025 haben die Schneeschmelze in den Schweizer Alpen stark beschleunigt. Zahlreiche Flüsse führen derzeit überdurchschnittlich viel Wasser, und die Hochwassergefahr steigt in mehreren Regionen. Gleichzeitig verzeichnet das Bundesamt für Umwelt (BAFU) einen deutlich beschleunigten Rückgang der Alpengletscher.
Wärmewelle treibt Schneeschmelze an
Nach einem schneereichen Winter setzt nun eine intensive Schmelzperiode ein. Die Temperaturen lagen in den vergangenen Tagen in Höhenlagen von 2’000 bis 2’500 Metern teils bei über 15 °C, was die Schneeschmelze in tiefer und mittlerer Höhe rasant beschleunigt.
Besonders betroffen sind:
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das Berner Oberland
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Teile des Wallis
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sowie das Zentral- und Ostschweizer Alpengebiet
Pegelstände steigen – Gefahr lokaler Überschwemmungen
Laut Naturgefahrenbulletin sind derzeit viele Nebenflüsse der Aare, Reuss, Rhone und Limmat stark angeschwollen. Besonders in tiefgelegenen Gebieten wie dem Mittelland kann es in den kommenden Tagen zu lokalen Überschwemmungen kommen, vor allem bei gleichzeitigem Regen.
Das BAFU hat die Gefahrenstufe 2 bis 3 (mässig bis erheblich) für mehrere Flussabschnitte ausgerufen.
Gletscherschwund beschleunigt sich
Auch die Gletscher geraten unter Druck: Der warme Frühling wirkt wie ein „Turbo“ auf den Gletscherrückgang, da die Schneeschmelze die schützende Schneeschicht auf den Eisflächen reduziert und das Sommerschmelzen deutlich früher beginnt.
Das GLAMOS-Gletscherüberwachungsnetz berichtet von einem Rekordfrühstart der Schmelzsaison an mehreren Messpunkten.
Empfehlungen der Behörden
Das Bundesamt für Umwelt und MeteoSchweiz raten:
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Uferbereiche von Flüssen meiden
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Aktivitäten im Freien mit Blick auf Wetter- und Wasserlagen planen
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Lawinenlage beachten: In höheren Lagen können nasse Lawinen abgehen
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Wetter- und Naturgefahrenportale wie naturgefahren.ch regelmässig konsultieren
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