Schweizer Klimaziele bis 2030: Ambitioniert oder realitätsfern?

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Dienstag, 15. April 2025 , , , ,

Wo steht die Schweiz beim Klimaschutz – und was sagen Experten?

Die Schweiz hat sich mit dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um mindestens 50 % zu reduzieren. Doch was steckt wirklich hinter diesem Ziel – und ist es realistisch erreichbar?

Ambitioniertes Ziel mit Auslandhilfe

Das Klimaziel der Schweiz wirkt auf den ersten Blick fortschrittlich. Die Hälfte der Emissionsreduktion soll im Inland erfolgen, die andere Hälfte durch internationale Klimaschutzprojekte kompensiert werden. Kritiker sehen darin eine Auslagerung der Verantwortung.

Laut Bundesamt für Umwelt (BAFU) wurden bis 2023 rund 18 % der Emissionen im Inland reduziert. Damit liegt die Schweiz im europäischen Vergleich zurück. Besonders im Verkehrs- und Gebäudebereich fehlen oft konkrete und verbindliche Massnahmen.

Klimagerichtshof rügt die Schweiz

Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vom April 2024 hat Schlagzeilen gemacht: Die Schweiz wurde darin gerügt, ihre Bürger nicht ausreichend vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. Geklagt hatte der Verein KlimaSeniorinnen – mit Erfolg.

Experten fordern Kurswechsel

Forschende und Klimaschützer fordern eine konsequentere Umsetzung. Der CO₂-Ausstoss müsse deutlich schneller sinken, insbesondere im Verkehrssektor. Auch der Ersatz fossiler Heizsysteme und strengere Emissionsvorgaben für Unternehmen sind aus Sicht von Klimafachleuten notwendig.

Fazit

Die Schweizer Klimaziele bis 2030 sind ambitioniert formuliert – ob sie realistisch sind, hängt entscheidend von der politischen Umsetzung ab. Fest steht: Ohne verbindliche Massnahmen im Inland und klaren Zeitplan wird das 50 %-Ziel kaum erreichbar sein.

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