Wo lauern die grössten Unfallgefahren im Schweizer Strassennetz?
Die Schweiz verfügt über ein dichtes und gut ausgebautes Strassennetz. Dennoch gibt es bestimmte Abschnitte, die aufgrund ihrer Unfallhäufigkeit oder besonderen Gefahrenpotenziale herausstechen. Im Folgenden werden einige dieser gefährlichen Strecken näher beleuchtet.
Untere Hauensteinstrasse in Läufelfingen BL: Kurve mit hoher Unfallrate
In Läufelfingen BL gilt die Untere Hauensteinstrasse als besonders unfallträchtig. Zwischen 2016 und 2021 ereigneten sich dort 22 Unfälle, davon 14 in einer spezifischen Kurve bei der Einmündung Richtung Wisen SO. Die meisten dieser Unfälle waren Einbiege- oder Schleuderunfälle. Die Behörden planen im Rahmen einer Sanierung Massnahmen zur Verbesserung der Sicherheit an dieser Stelle.
Autobahn A1 bei Schönbühl BE und Gubristtunnel ZH
Die Autobahn A1 weist mehrere Unfallschwerpunkte auf. Besonders hervorzuheben ist der Abschnitt nach dem Anschluss Schönbühl BE in Richtung Zürich ZH, der als gefährlichster Nationalstrassen-Abschnitt der Schweiz gilt. Auch der Bereich vor dem Gubristtunnel in Regensdorf ZH sowie der Abschnitt bei Morges VD gehören zu den unfallträchtigsten Strecken. (bluewin.ch)
A13 im Rheintal SG: Ehemalige „Todesstrecke“
Die A13 zwischen Sargans SG und St. Margrethen SG war früher für zahlreiche schwere Unfälle bekannt. Zwischen 1979 und 2002 kamen dort 96 Personen ums Leben, was sie zur gefährlichsten Strecke im Schweizer Nationalstrassennetz machte. Durch den Ausbau zur Autobahn konnte die Unfallgefahr jedoch deutlich reduziert werden.
Simmentalstrasse und A8 im Berner Oberland BE
Im Berner Oberland BE sind die Simmentalstrasse zwischen Boltigen BE und Zweisimmen BE sowie die A8 zwischen Krattigen BE und Brienz BE für ihre hohe Unfallhäufigkeit bekannt. Im Jahr 2009 ereigneten sich auf diesen Streckenabschnitten mehrere schwere Unfälle mit Todesopfern und Schwerverletzten.
Ritzehüsli-Kurve bei Flawil SG
Die Ritzehüsli-Kurve auf der Flawilerstrasse zwischen Oberrindal SG und Flawil SG ist für ihre Unfallhäufigkeit bekannt. Besonders bei eisigen Bedingungen kommt es dort immer wieder zu Schleuderunfällen. Die exponierte Lage und gefrierende Nässe machen diese Kurve besonders gefährlich.
Zentralschweiz: Unfallhäufungen in Uri UR und Luzern LU
In der Zentralschweiz sind insbesondere die Kantone Uri UR und Luzern LU von hohen Unfallzahlen betroffen. Strecken wie die Verbindung zwischen Luzern LU und Rotkreuz ZG sowie der Weg von Horw LU nach Giswil OW gelten als besonders gefährlich. Auch auf der Autobahn A2 ereignen sich immer wieder tödliche Unfälle.
Fazit
Obwohl die Schweiz über ein gut ausgebautes Strassennetz verfügt, gibt es bestimmte Abschnitte, die aufgrund ihrer Unfallhäufigkeit oder besonderen Gefahrenpotenziale herausstechen. Durch gezielte Massnahmen und erhöhte Aufmerksamkeit können jedoch viele Unfälle vermieden werden.