Zahlen, Fakten und Hintergründe zur Tierquälerei in der Schweiz
Tierquälerei ist ein sensibles Thema – und leider auch in der Schweiz eine reale Problematik. Doch wie viele Menschen misshandeln tatsächlich Tiere? Welche Tiere sind am häufigsten betroffen? Und wie wird in der Schweiz dagegen vorgegangen?
Gemäss dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) wurden im Jahr 2020 insgesamt 1’898 Strafverfahren wegen Verstössen gegen das Tierschutzgesetz registriert. Die Zahl umfasst sämtliche abgeschlossenen Verfahren: Verurteilungen, Nichtanhandnahmeverfügungen, Einstellungen und Freisprüche.
Die Zahlen zeigen: Tierquälerei ist kein Einzelfall, sondern ein wiederkehrendes Problem. Besonders betroffen sind Hunde und Katzen – die mit Abstand häufigsten Opfer. Aber auch Nutztiere wie Rinder und Schweine sowie Wildtiere sind regelmässig betroffen.
Viele der registrierten Fälle betreffen Haustiere. Hunde werden vernachlässigt, falsch gehalten oder misshandelt. Katzen erleiden ähnliche Schicksale. Oft sind es Nachbarn oder Passanten, die Missstände melden. Die Dunkelziffer dürfte jedoch noch deutlich höher liegen – viele Fälle bleiben unentdeckt oder werden nicht gemeldet.
Ein nicht unerheblicher Teil der Verstösse betrifft Nutztiere. Dabei geht es häufig um unzureichende Stallverhältnisse, fehlende medizinische Versorgung oder Misshandlungen. Gerade in der intensiven Tierhaltung können Missstände schwerwiegende Folgen für das Tierwohl haben.
Die Strafen für Tierquälerei in der Schweiz reichen von Bussen bis zu Freiheitsstrafen. Unbedingte Gefängnisstrafen sind jedoch selten: Im Jahr 2020 wurden nur 23 Freiheitsstrafen ausgesprochen, davon lediglich 15 unbedingt.
Die meisten Täter kommen mit Geldstrafen oder Verwarnungen davon. Tierschützer kritisieren seit Jahren, dass die Sanktionen zu milde seien und die Abschreckung fehle.
Obwohl die Schweiz über ein fortschrittliches Tierschutzgesetz verfügt, zeigen die Zahlen ein deutliches Bild: Tierquälerei ist weiter verbreitet, als viele denken. Konsequente Strafverfolgung, mehr Aufklärung und ein höheres gesellschaftliches Bewusstsein sind entscheidend, um Tiere besser zu schützen.
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