4877 Hirsche, 2619 Rehe und 2928 Gämsen erlegt – Wichtiger Beitrag zum Schutzwald
Die Bündner Jägerinnen und Jäger haben im Jahr 2024 eine beeindruckende Jagdbilanz erzielt. Insgesamt wurden 4877 Hirsche, 2619 Rehe, 2928 Gämsen und 72 Wildschweine im Kanton Graubünden erlegt. Damit hat die Jägerschaft nicht nur ihrer Passion nachgegangen, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Regulierung der Wildbestände und zum Schutz des empfindlichen Schutzwaldes geleistet.
Hochjagd 2024: Erfolgreiche Hirschjagd trotz Wetterkapriolen
Dank guter Jagdbedingungen und dem hohen Einsatz der Jägerinnen und Jäger konnte insbesondere bei der Hirschjagd ein gutes Ergebnis erzielt werden. Der Sonderjagdplan fiel mit 1955 Hirschen und 148 Rehen niedriger aus als in den Vorjahren. Die Jagdsaison endete am 18. Dezember 2024 mit dem letzten Sonderjagdtag.
Doch die Jagd war nicht ohne Herausforderungen: Ein Wintereinbruch im November brachte Schnee bis in tiefe Lagen. Aufgrund der geringen Schneemengen blieben die Hirsche jedoch lange in ihren Sommereinständen. Erst spät zogen sie in die tiefergelegenen, gut bejagbaren Gebiete, was die Abschusspläne vielerorts erschwerte.
„Die Jägerinnen und Jäger leisteten trotz schwieriger Bedingungen sehr gute Arbeit und übten die Sonderjagd in den meisten Regionen über zehn Jagdtage aus“, betont Lukas Walser, Abteilungsleiter Wild und Jagd beim Amt für Jagd und Fischerei.
Mit einer Sonderjagdstrecke von 1200 Hirschen wurde ein ähnliches Niveau wie im Vorjahr 2023 erreicht. Zudem wurden 91 Rehe, 1 Gämse und 7 Wildschweine während der Sonderjagd erlegt.
Abschusspläne nahezu erfüllt
Die Abschusspläne konnten bei den Hirschen zu 98 % und bei den Rehen zu 97 % erfüllt werden. Besonders wichtig für die Populationskontrolle ist der Abschuss von weiblichen Hirschen. Mit 2280 weiblichen Tieren wurde der qualitative Plan zu knapp 80 % erfüllt. In besonders belasteten Gebieten griff die Wildhut unterstützend ein.
Die gezielte Reduktion des weiblichen Wildes ist entscheidend, um langfristig den Wildbestand zu regulieren und den Schutzwald vor Verbissschäden zu schützen.
Herausforderung: Hirschbestand weiter reduzieren
Trotz der Erfolge bleibt die Bestandsregulierung eine Herausforderung. In vielen Regionen Graubündens sind die Hirschbestände weiterhin zu hoch. Die kantonale Strategie „Lebensraum Wald-Wild 2021“ definiert deshalb regionale Zielbestände.
Der Bestand im Frühling 2024 lag bei 14.225 Hirschen, was einer Reduktion um 2000 Tiere seit 2020 entspricht. Während in einigen Regionen der Zielbestand bereits erreicht wurde, sind in Gebieten wie dem Prättigau, dem Bündner Rheintal oder der Region Dreibündenstein weitere Bestandsreduktionen nötig.
Mit einem Abschuss von 4877 Hirschen wurde ein Anteil von 34 % des Frühjahrsbestandes entnommen. Lukas Walser lobt den Einsatz der Jäger:
„Dies ist ein sehr gutes Endergebnis. Ob die angestrebten Bestandsentwicklungen erreicht wurden, zeigen die Bestandserhebungen im kommenden Frühling.“
Jagd als Beitrag zum Schutzwald
Die Bündner Jägerschaft trägt mit ihrer Arbeit wesentlich zur Erhaltung des Schutzwaldes bei. Ein ausgewogener Wildbestand schützt den Wald vor übermässigem Verbiss und fördert eine natürliche Verjüngung.
Besonders der Hirschbestand hat einen grossen Einfluss auf den Zustand der Wälder. Eine gezielte Regulierung verhindert Schäden an Jungbäumen und stabilisiert das empfindliche Ökosystem.
Blick in die Zukunft
Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die Bestandsziele überall erreicht werden konnten. Die Jagdstrategie wird laufend überprüft und an die natürlichen Gegebenheiten angepasst. Für das Jahr 2025 bleibt die Herausforderung bestehen, den Wildbestand in besonders betroffenen Regionen weiter zu senken.
Dabei wird die Zusammenarbeit zwischen Jägerschaft, Wildhut und der Kantonalen Verwaltung entscheidend sein.
Verpasse keine News mehr! Aktiviere unseren kostenlosen Whatsapp-Kanal