Überflutete Strassen und zerstörte Häuser in Jablanica. (Bild: Robert Odoz/AP)

Schwere Unwetter haben in Bosnien-Herzegowina verheerende Schäden angerichtet und mindestens 18 Menschenleben gefordert. Besonders betroffen ist das bergige Gebiet nördlich von Mostar. Zahlreiche Bewohner werden weiterhin vermisst, und die Rettungskräfte kämpfen gegen die Wassermassen und die chaotischen Zustände vor Ort.

Katastrophale Überschwemmungen in Jablanica

Nach heftigen Regenfällen sind in Bosnien-Herzegowina zahlreiche Flüsse über die Ufer getreten und haben ganze Ortschaften überschwemmt. Besonders hart getroffen wurde der Ort Jablanica, wo eine gewaltige Schlammlawine durch das Dorf rollte und viele Häuser zerstörte. Nach Angaben des bosnischen Nachrichtenportals «klix.ba» konnten bisher 16 Todesopfer geborgen werden. Der Anblick der Verwüstung ist schockierend – im Zentrum des Ortes ragt nur noch das Minarett der Moschee aus den Schlammmassen heraus.

Völlige Isolation und blockierte Strassen

Stundenlang war der Ort Jablanica vollständig von der Aussenwelt abgeschnitten. Die Rettungskräfte konnten erst nach mehreren Stunden Zugang zu dem schwer betroffenen Gebiet erhalten. Noch immer sind viele Landstrassen unpassierbar, und die Wassermassen haben die Erde unter den Eisenbahngleisen weggespült, was die Rettungsarbeiten zusätzlich erschwert.

Weitere Opfer und massive Schäden in Fojnica

Neben Jablanica ist auch der nördlicher gelegene Ort Fojnica stark betroffen. Hier fanden die Katastrophenschützer zwei weitere Tote. Zahlreiche Bewohner mussten von den Rettungskräften mit Booten aus den überfluteten Gebieten evakuiert werden. Auch in Fojnica sind viele Häuser durch die Wassermassen stark beschädigt worden.

„Eine Krise wie seit dem Krieg nicht mehr“

Ein Sprecher der Kantonsregierung von Mostar zeigte sich erschüttert über das Ausmass der Katastrophe. „Ich kann mich seit dem Krieg nicht an eine solche Krise erinnern. Das Ausmass dieser chaotischen Situation ist erschreckend“, sagte er in einer Stellungnahme. Der Bosnien-Krieg, der von 1992 bis 1995 tobte, hat tiefe Narben in der Region hinterlassen, doch die aktuellen Ereignisse lassen die Erinnerungen an jene schreckliche Zeit wieder aufleben.

Die Lage bleibt angespannt

Die Hochwasserprognosen für das Wochenende sind weiterhin ungünstig. Die Behörden befürchten, dass der Pegelstand der Flüsse weiter steigen und die bereits betroffenen Gebiete noch stärker in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Anwohner werden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben und den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten.

Rettungskräfte im Dauereinsatz

Die Rettungsteams arbeiten unter Hochdruck, um die vermissten Personen zu finden und die Sicherheit der betroffenen Bevölkerung zu gewährleisten. Doch der Zugang zu den entlegenen Gebieten bleibt schwierig. „Wir benötigen dringend Unterstützung, um die Lage unter Kontrolle zu bringen und weitere Opfer zu verhindern“, forderten die Einsatzkräfte vor Ort.

Weitere Regionen in Gefahr

Auch andere Gebiete in Bosnien-Herzegowina sind durch die schweren Unwetter bedroht. Die Prognosen deuten darauf hin, dass sich die Niederschläge am Wochenende ausweiten und neue Überschwemmungen und Erdrutsche auslösen könnten. Die Behörden sind in erhöhter Alarmbereitschaft und appellieren an die Bürger, sich in sichere Gebiete zurückzuziehen.

Verpasse keine News mehr! Aktiviere unseren kostenlosen Whatsapp-Kanal

Die mobile Version verlassen