Unterstützung beim Aufspüren von Nestern ist zentral für Artenschutz und Imkerei
Im Kanton Aargau ist die invasive Asiatische Hornisse (Vespa velutina) auf dem Vormarsch. Die gebietsfremde Art gefährdet insbesondere Wild- und Honigbienen und damit auch die Biodiversität und Landwirtschaft.
Die kantonalen Behörden rufen nun Bevölkerung und Imkerschaft zur aktiven Mithilfe auf: Gesichtet werden sollen verdächtige Insekten und Neststrukturen, die dann über eine nationale Plattform gemeldet werden können. Ziel ist es, frühzeitig Primärnester zu identifizieren und fachgerecht zu entfernen, um die Ausbreitung zu bremsen.
Die Asiatische Hornisse stammt ursprünglich aus Südostasien und wurde vermutlich über Warentransporte nach Europa eingeschleppt. Seit ihrer ersten Sichtung in Frankreich 2004 hat sie sich rasant ausgebreitet – inzwischen auch in der Schweiz, vor allem im Kanton Aargau.
Die Hornisse ernährt ihren Nachwuchs mit einheimischen Insekten, darunter vor allem Wild- und Honigbienen. Damit stellt sie eine massive Bedrohung für die Bestäubung, den Ertrag in der Landwirtschaft und die Imkerei dar.
Die Schweiz stuft Vespa velutina als gebietsfremde invasive Art ein. Ihre Verbreitung zu überwachen und einzudämmen, gehört zu den prioritären Massnahmen im Naturschutz.
Seit April wurden im Aargau vermehrt Königinnen der Asiatischen Hornisse gesichtet, die zu dieser Jahreszeit mit dem Bau sogenannter Primärnester beginnen. Diese kugelförmigen, noch kleinen Nester befinden sich meist an wettergeschützten Stellen im Siedlungsgebiet – etwa unter Vordächern, an Garagen, in Büschen oder Hecken.
Die Behörden rufen die Bevölkerung dazu auf, solche Nester frühzeitig zu fotografieren und über die Plattform asiatischehornisse.ch zu melden. So können sie gezielt entfernt werden, bevor sich daraus grosse, schwer erreichbare Sekundärnester in Baumkronen entwickeln.
Die Entfernung der Nester erfolgt ausschliesslich durch Fachpersonen im Auftrag des Kantons. Eigenmächtiges Vorgehen ist gefährlich und ausdrücklich untersagt – die Tiere verteidigen ihre Nester vehement.
Laut Forschenden bedroht die Asiatische Hornisse nicht nur die Imkerei, sondern auch ökologische Gleichgewichte. In Regionen, wo sie sich etabliert hat, sinken die Bestände von Bestäubern signifikant – was sich direkt auf Ernteerträge, Wildpflanzenvielfalt und das Insektensterben auswirkt.
Primärnester bieten die beste Möglichkeit zur Eindämmung: Werden sie vor dem Sommer entdeckt und entfernt, kann der Aufbau neuer Völker gestoppt werden. Studien zeigen, dass ein einziges unentdecktes Nest tausende Nachkommen produzieren kann.
Besonders relevant: Die Hornisse ist für Menschen in der Regel nicht gefährlicher als heimische Arten, reagiert aber deutlich aggressiver bei Neststörungen. Deshalb ist fachgerechter Umgang unerlässlich.
Auch Privatpersonen berichten von Unsicherheit: Die Nester sehen auf den ersten Blick harmlos aus, befinden sich aber oft an Kinder- oder Haustier-frequentierten Orten. Viele wünschen sich klare Information und rasche Reaktionen durch die Behörden.
Die aktuelle Kampagne zeigt, wie Bürgerwissenschaft konkret funktionieren kann – durch einfache Handlungen wie Beobachten, Fotografieren und Melden kann jede:r zur Eindämmung beitragen.
Die Asiatische Hornisse breitet sich weiter aus – aber sie kann gestoppt werden, wenn die Bevölkerung mitzieht. Der Frühling ist der wichtigste Zeitpunkt, um Primärnester zu erkennen und zu entfernen.
Die Behörden setzen auf klare Kommunikation und niederschwellige Meldewege. Für Imkerinnen, Naturfreunde und Landwirte ist klar: Je früher man handelt, desto grösser der Schutz für Bienen und Biodiversität.
Die nationale Plattform ist ab sofort aktiv – jede Meldung zählt.





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