Anti-Mafia-Razzia in Neumarkt IT: Unternehmerfamilie im Visier – 17 Festnahmen wegen ‘Ndrangheta-Verbindungen

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Mittwoch, 26. März 2025 , , , ,

Symbolbild Antimafia-Einsatz

Ermittlungen starten in Südtirol – 50 Millionen Euro Vermögenswerte beschlagnahmt

Eine umfassende Anti-Mafia-Operation der Carabinieri hat am Dienstag, 25. März 2025, zur Festnahme von 17 Personen geführt. Auslöser der Ermittlungen war eine Unternehmerfamilie aus Kalabrien, die zwischenzeitlich in Neumarkt IT lebte und dann in ihre Heimat zurückgekehrt war. Den Verdächtigen werden enge Verbindungen zur kalabrischen Mafiaorganisation ‘Ndrangheta vorgeworfen.

Auffälliger Lebensstil als Auslöser

Im Zentrum der Ermittlungen steht ein 44-jähriger Unternehmer aus Isola di Capo Rizzuto bei Crotone, gegen den ein Haftbefehl erlassen wurde. Die Behörden stellten ein deutliches Missverhältnis zwischen seinem offiziellen Vermögen und seinem luxuriösen Lebensstil fest. Der Mann unterhielt auch Geschäftsbeziehungen mit Unternehmen in Südtirol.

Ermittlungen in Italien und der Schweiz

Die Antimafia-Behörden in Catanzaro und Trient koordinierten gemeinsam mit der Spezialeinheit ROS umfangreiche Ermittlungen. Razzien fanden in mehreren italienischen Städten statt – darunter Bozen, Mailand, Verona, Neapel, Perugia, Crotone und Caltanissetta. Zeitgleich wurden auch in der Schweiz Vermögenswerte, Bankkonten und Fahrzeuge beschlagnahmt.

Systematische Geldwäsche über Steuergutschriften

Laut Staatsanwaltschaft nutzte der Hauptverdächtige ein komplexes Netzwerk aus Strohmännern und Briefkastenfirmen, um Gelder aus der legalen Wirtschaft in Mafia-Strukturen zu überführen. Kernstück der kriminellen Machenschaften waren fiktive Steuergutschriften, die entweder weiterverkauft oder zur Verrechnung genutzt wurden – auch zur Sanierung überschuldeter Firmen.

Breites Tatbild – 50 Millionen Euro beschlagnahmt

Den Beschuldigten wird Beteiligung an Schutzgelderpressung, Wucher, Waffenhandel und Steuerbetrug vorgeworfen. Neun Personen wurden Vermögenswerte im Gesamtwert von rund 50 Millionen Euro entzogen. Die Ermittler sprechen von einem professionell organisierten Wirtschaftskriminalitätsnetzwerk, das über Jahre hinweg agierte.

Fazit mit Ausblick

Die Anti-Mafia-Operation zeigt, wie stark mafiöse Strukturen mit der Wirtschaft verflochten sind – auch über Landesgrenzen hinweg. Der Fall unterstreicht die Bedeutung grenzüberschreitender Ermittlungen und einer engen Zusammenarbeit zwischen Justiz und Strafverfolgungsbehörden.

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