Holzdeklaration 2024: Mängel nehmen zu – Unterschiede je nach Branche


(Symbolbild)

BFK-Kontrollen zeigen deutlichen Rückgang korrekter Deklarationen

Die Ergebnisse der Holzdeklarationskontrollen 2024 sind alarmierend: Die Anzahl der Unternehmen, die Holz und Holzprodukte korrekt deklarieren, ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Während 2023 noch 41 % der geprüften Unternehmen alle Vorschriften einhielten, waren es 2024 nur noch 25,5 %. Besonders besorgniserregend: 51 % der Unternehmen deklarierten kein einziges kontrolliertes Produkt vollständig korrekt (Vorjahr: 33 %). Diese Zahlen gehen aus den aktuellen Kontrollen des Eidgenössischen Büros für Konsumentenfragen (BFK) hervor.

Massive Qualitätsunterschiede zwischen den Branchen

Das BFK führte im Jahr 2024 102 Kontrollen durch und stellte dabei fest, dass die Qualität der Holzdeklarationen stark von der jeweiligen Branche abhängt:

  • Baumärkte: Leichte Verbesserung – rund 75 % der Produkte korrekt deklariert.
  • Möbelhäuser: Stabil – etwa zwei Drittel der Produkte korrekt deklariert.
  • Gartencenter, Möbelfachhandel, Schreinereien, Versandhandel und Zimmereien: Verschlechterung – viele KMU tragen massgeblich zum negativen Gesamtergebnis bei.

Insgesamt wurden 1’010 Holzprodukte überprüft – davon waren nur 39 % korrekt deklariert (Vorjahr: 64 %). Diese Entwicklung zeigt, dass die Deklarationsmängel insbesondere bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) weiter zunehmen.

Sanktionen und Konsequenzen für fehlende Deklarationen

Das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) hat bei zwei Drittel der betroffenen Unternehmen Verwaltungsstrafverfahren eingeleitet und Bussen gegen die Verantwortlichen verhängt. In rund einem Drittel der Fälle wurde aufgrund geringfügiger Verstösse auf Sanktionen verzichtet. Dennoch musste das BFK keine Berichtigungsverfügung erlassen, da alle Unternehmen die fehlerhaften Deklarationen innerhalb der Fristen korrigierten.

BFK fordert Unternehmen zum Handeln auf

Das BFK betont die Notwendigkeit einer besseren Einhaltung der Deklarationsvorschriften und fordert die Unternehmen auf, ihre Anstrengungen zu verstärken. Neben den regelmässigen Kontrollen bietet das BFK auch Beratungsangebote an, um Unternehmen bei der korrekten Holzdeklaration in Geschäftsräumen und Online-Shops zu unterstützen.

Hintergrund: Die Holzdeklarationsverordnung

Seit 2012 schreibt die Holzdeklarationsverordnung vor, dass die Holzart und Herkunft von Holzprodukten bei der Abgabe an Konsumenten offengelegt werden müssen. Dies betrifft unter anderem Rund- und Rohholz, Massivholzprodukte, Brennholz und Holzkohle. Die Verordnung ergänzt die Holzhandelsverordnung (HHV), die sicherstellen soll, dass kein illegales Holz in die Schweiz gelangt.

Verpasse keine News mehr! Aktiviere unseren kostenlosen Whatsapp-Kanal