Südkorea in der Krise: Amtsenthebung von Präsident Yoon oder erneutes Kriegsrecht?


In Südkorea spitzt sich die politische Krise um Präsident Yoon Suk Yeol dramatisch zu. Nach der überraschenden Verhängung und Aufhebung des Kriegsrechts steht Yoon unter massivem Druck aus der eigenen Partei, von den Behörden und der Bevölkerung. Am Samstagabend soll das Parlament über seine Amtsenthebung entscheiden.

Politisches Chaos und Sinneswandel in der Regierungspartei

Präsident Yoon Suk Yeol gerät zunehmend in Bedrängnis, nachdem er am Dienstagabend unerwartet das Kriegsrecht ausgerufen hatte. Dieser Schritt, der wenige Stunden später wieder aufgehoben wurde, löste scharfe Kritik aus, auch aus seiner eigenen Partei. Der Vorsitzende der konservativen Regierungspartei, Han Dong-hoon, bezeichnete das Vorgehen als „verfassungswidrig“. Anfangs stellte sich Han gegen eine Amtsenthebung, doch neue Informationen über Yoons Pläne, das Militär zur Verhaftung von Politikern einzusetzen, brachten einen überraschenden Sinneswandel.

Ermittlungen und massiver Druck aus der Bevölkerung

Nicht nur innerhalb der Partei wächst der Widerstand gegen Yoon. Die Polizei hat Ermittlungen gegen den Präsidenten wegen des Verdachts auf Aufruhr eingeleitet. Laut Umfragen befürworten mehr als 70 Prozent der Südkoreaner seine Amtsenthebung. In der Hauptstadt Seoul protestieren zehntausende Menschen lautstark, aber friedlich gegen Yoon, während nur noch wenige Hundert seine Unterstützung bei Strassenkundgebungen zeigen.

Die Gefahr eines erneuten Kriegsrechts

Präsident Yoon hat sich bislang nicht öffentlich zu den Entwicklungen geäussert. Beobachter fürchten, dass er angesichts des wachsenden Drucks ein zweites Mal versuchen könnte, das Kriegsrecht zu verhängen. Dieser Schritt könnte die ohnehin angespannte Situation weiter eskalieren lassen.

Eine ungewisse Zukunft

Am Samstagabend lokal Zeit wird das südkoreanische Parlament über die Amtsenthebung Yoons abstimmen. Die Mehrheit für seinen Sturz scheint sicher, doch die politische Landschaft in Südkorea ist bekannt für ihre Wendungen. Ob Yoon freiwillig zurücktritt, das Parlament seine Amtsenthebung beschliesst oder ein erneuter Machtkampf entfacht, bleibt abzuwarten.

Die Welt blickt auf Südkorea, wo sich in diesen Tagen politische Geschichte schreiben könnte.

 

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