Polizeipräsenz nachts: So stark sind Kantone wirklich aufgestellt

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ByimTicker

Mittwoch, 25. Juni 2025 , , , ,
Polizeifahrzeug der Kapo St. Gallen mit Blaulicht bei Nachtfahrt in der StadtWie gut die Polizei in deinem Kanton wirklich erreichbar ist – und was jetzt gefordert wird (Symbolbild Kapo SG)

Immer öfter stellen sich Bürger nachts die Frage: Kommt überhaupt noch jemand, wenn etwas passiert?

In mehreren Schweizer Kantonen wird die nächtliche Polizeipräsenz zum Thema. Bürger berichten von langen Wartezeiten, Gemeinden klagen über Lücken im Dienstbetrieb. Wie gut sind unsere Sicherheitskräfte wirklich aufgestellt, wenn es dunkel wird? Und wie berechtigt sind die Sorgen?

Kontext

Die Polizei in der Schweiz ist kantonal organisiert – das führt zu grossen Unterschieden bei der Einsatzplanung. Während Städte wie Zürich oder Basel über Nachtstationen und Bereitschaftsdienste verfügen, sieht es in ländlichen Regionen anders aus. Bereits seit Jahren warnt der Verband Schweizerischer Polizei-Beamter (VSPB) vor Unterbesetzung und „strukturellen Ausdünnungen“.

 Aktuelle Lage

Anlass zur Debatte geben Vorfälle wie jener in Appenzell Ausserrhoden, wo ein Einbruch erst nach über 40 Minuten polizeilich bearbeitet wurde – weil nur eine Streife verfügbar war. Auch in Kantonen wie Jura, Uri oder Glarus wird zunehmend auf die Unterstützung durch benachbarte Korps gesetzt. Die Nachtstunden gelten als „Sicherheitslücke“, vor allem zwischen 2 und 6 Uhr morgens.

 Auswirkungen / Massnahmen

Weniger Präsenz bedeutet: Die Hemmschwelle für Einbrüche oder Gewalt sinkt. In mehreren Gemeinden fordert die Bevölkerung mehr sichtbare Sicherheit – etwa durch Nachtpatrouillen, stationäre Präsenz oder technische Überwachung. Die Politik reagiert teils zögerlich: Budgetkürzungen, Fachkräftemangel und Föderalismus erschweren schnelle Lösungen.

 Öffentlichkeit

Sicherheit ist ein Grundbedürfnis – doch die Realität sei „regional unterschiedlich und teils besorgniserregend“, sagt ein Experte für Polizeistrukturen. Während einige Kantone in moderne Leitstellen investieren, fehlt andernorts schlicht das Personal. Die öffentliche Diskussion nimmt Fahrt auf, auch durch mediale Berichte und parlamentarische Vorstösse. Die Frage bleibt: Wie viel Schutz darf man nachts erwarten?

Die nächtliche Polizeipräsenz wird zur Gretchenfrage für das föderale System. Während einzelne Kantone gut gerüstet sind, klaffen andernorts Lücken. Wer nachts in Not gerät, muss sich auf funktionierende Strukturen verlassen können – nicht auf Glück.

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