Siebenjähriger entkommt heimlich – auf der Jagd nach einem Eis

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ByimTicker

Sonntag, 22. Juni 2025 , , , ,
Italienische Polizei kontrolliert Reisende im Zug am Bahnsteig7-Jähriger täuscht Eltern, Bahnhof, GPS und Polizei mit cleverem Fluchtplan(Bild Ansa.it)

Ein siebenjähriger Junge aus der Lombardei plante eine perfekte Flucht – nur für ein Eis. Am Bahnhof fiel er der Polizei auf. Seine Mutter spricht von Hochbegabung berichtet ansa.it

Ein scheinbar verlorenes Kind – doch alles war geplant

Es war kurz vor Sonnenuntergang, als Polizisten am Hauptbahnhof von Milano Cadorna einen kleinen Jungen allein auf dem Bahnsteig bemerkten. Doch der Siebenjährige war nicht verloren. Er hatte sich gezielt auf den Weg gemacht – mit einem klaren Ziel: ein Eis von seiner Lieblingseisdiele.

Der Fall sorgt in ganz Italien für Aufmerksamkeit – nicht nur wegen der eigenwilligen Motivation, sondern auch wegen der beeindruckenden Planung: Der Junge hatte das GPS-Armband abgelegt, eigenständig den elektrischen Gartentoröffner deaktiviert und den Weg zum Bahnhof allein zurückgelegt. Dort stieg er in einen Zug nach Mailand, setzte sich neben eine ältere Dame und tat so, als würde er zu ihr gehören.

Die Mutter: „Er ist hochbegabt – das war alles geplant“

Wenig später wurde ein Foto des Jungen über interne Polizeikanäle verbreitet, die Eltern – bereits voller Sorge – kontaktierten die Behörden. Als sie am Bahnhof eintrafen, war die Aufregung gross – aber auch Bewunderung: „Mein Sohn ist hochbegabt, hyperaktiv und hat eine überdurchschnittliche Intelligenz“, so die Mutter gegenüber dem Corriere della Sera. Sie selbst ist Lehrerin im Varesotto und spricht offen über die Herausforderung, ein „Kind mit besonderen Fähigkeiten“ zu begleiten.

„Er lernt manche Dinge schneller als andere, bei manchen Themen langsamer – oft ist das Verhalten nicht angepasst“, beschreibt sie. Die Schule vor Ort habe sehr gute Arbeit geleistet, doch sie beklagt eine fehlende strukturelle Unterstützung für hochbegabte Kinder im italienischen Schulsystem.

Gelato? Leider nein.

Trotz minutiöser Planung scheiterte der Junge letztlich an seinem Ziel: Das Eis blieb unerreicht – bis heute habe er keines gegessen, sagt die Mutter. Als Reaktion auf den Vorfall hat die Familie inzwischen den Stromanschluss des automatischen Tors deaktiviert – sicher ist sicher.

Ein Fall, der zum Schmunzeln anregt, aber auch zum Nachdenken: über Förderung, Grenzen und den oft unterschätzten Alltag mit hochbegabten Kindern. Die nächste „Eis-Flucht“ könnte schon geplant sein.

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