Stau auf der A1: Warum die wichtigste Autobahn der Schweiz täglich kollabiert


Warum die A1 täglich kollabiert – und was dagegen hilft (Symbolbild)

Pendler, Baustellen, Engpässe – wie die A1 an ihre Kapazitätsgrenzen stösst und was jetzt passieren muss

Die A1 ist das Rückgrat des Schweizer Strassennetzes – und täglich überlastet. Zwischen Genf und St. Gallen reihen sich Stau, stockender Verkehr und Baustellen wie auf einer endlosen Schleife. Besonders betroffen: der Abschnitt zwischen Zürich und Bern. Der Artikel zeigt, warum die A1 chronisch überlastet ist, welche Abschnitte am meisten betroffen sind – und welche Lösungen auf dem Tisch liegen.

Die meistbefahrene Verkehrsachse der Schweiz

Mit rund 75.000 Fahrzeugen pro Tag ist die A1 im Raum Zürich–Bern–Lausanne die meistgenutzte Autobahn der Schweiz. Die Strecke verbindet Wirtschaftszentren, Agglomerationen und Transitkorridore – doch gebaut wurde sie in den 1960er-Jahren für ein ganz anderes Verkehrsaufkommen.

Heute stossen viele Abschnitte an ihre Kapazitätsgrenze: Zu wenige Fahrspuren, fehlende Pannenstreifen, Ein- und Ausfahrten im kurzen Takt, dazu zahlreiche Baustellen – der Mix ist explosiv. Besonders werktags und zu Ferienzeiten kollabiert der Verkehrsfluss regelmässig.

Die grössten Engpässe – Zahlen und Fakten

Laut dem ASTRA-Verkehrsmonitoring 2024 zählen folgende Abschnitte zu den grössten Staubrennpunkten der Schweiz:

  • Luterbach–Härkingen (täglicher Rückstau bis 12 km)

  • Zürich Nordring (hohe Verkehrsverdichtung, viele Unfälle)

  • Bern Wankdorf bis Schönbühl (Einpendler & Baustellen)

  • Lausanne Crissier–Morges (Baustellenstau seit 2023)

Ein zentrales Problem: Jede kleinste Störung (Unfall, Baustelle, Pannenfahrzeug) löst Rückstaueffekte auf bis zu 20 Kilometern aus. Da viele Streckenabschnitte nur zwei Spuren pro Richtung bieten, fehlt jede Pufferzone. Die Folgen sind: Zeitverlust, Emissionen, Stress – für Privatverkehr wie für den Gütertransport.

Ausbau, Dosierung, Digitalisierung – was hilft wirklich?

ASTRA und die Kantone planen und realisieren derzeit diverse Massnahmen:

  • Ausbauprojekte (z. B. 3. Spur Luterbach–Härkingen)

  • Verkehrsflusssteuerung mit Lichtsignalen und Dosierungsanlagen

  • Digitalisierung (intelligente Verkehrslenkung, Smart Traffic Monitoring)

  • Temporäre Pannenstreifenfreigabe in kritischen Zonen

  • Langfristig: Shift auf Bahn, Cargo sous terrain und Road Pricing-Konzepte

Doch viele Lösungen brauchen Jahre – und stossen regional auf Widerstand. Zudem fehlt oft der politische Konsens für konsequente Verlagerungslösungen.

Die A1 ist das Nadelöhr der Schweiz – und ihr täglicher Stau längst zur Normalität geworden. Ohne massive Entlastungsprojekte, Digitalisierung und Alternativen wird sich das Problem weiter verschärfen. Der Druck auf Politik, Infrastruktur und Nutzer wächst – denn wenn das Rückgrat stockt, lahmt das ganze Land.

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