Neumünster D: Mieter erschlagen und verbrannt – Täter muss in Psychiatrie


Gerichtssaal im Landgericht Kiel (Bildquelle: mopo.de)

Psychisch kranker Mann tötet Mieter – Gericht ordnet Unterbringung an

Ein Mann wird erschlagen und in Brand gesetzt – mitten in einem Wohnhaus in Neumünster. Die Justiz spricht von einer grausamen Tat mit psychiatrischem Hintergrund.

Wie mopo.de berichtet, spielt sich die Tat im Herbst 2024 im Stadtteil Einfeld ab. Ein 63-jähriger Mann aus Neumünster steht vor dem Kieler Landgericht – ihm wird vorgeworfen, seinen Mieter getötet und dessen Leiche in Brand gesetzt zu haben.

Vor Gericht schildert ein Gutachter, dass der Täter zur Tatzeit schwer psychisch erkrankt gewesen sei. Der Beschuldigte selbst äussert sich nicht zur Tat, sagt nur:
„Du musst ihn töten – dann geht es dir besser.“

Dieser Satz steht sinnbildlich für die inneren Stimmen, die der Täter nach Einschätzung der forensischen Psychiatrie gehört haben soll. Eine Schuldfähigkeit wird ausgeschlossen.

Der Mann soll seinen Mieter in dessen Wohnung erschlagen und anschliessend angezündet haben. Die Tat geschah laut Ermittlungen mitten im Wohnhaus, was zu erheblichen Schäden und grosser Gefahr für andere Hausbewohner führte.

Die Staatsanwaltschaft beantragte die dauerhafte Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung. Das Gericht folgte dem Gutachten. Der Verteidiger, Urs-Erdmann Pause, erklärte, dass sein Mandant sich selbst in stationärer Behandlung befindet und keinerlei Erinnerungen an den Tathergang habe.

Der Fall zeigt auf tragische Weise, welche Folgen unbehandelte schwere psychische Erkrankungen haben können – nicht nur für Betroffene, sondern auch für ihr Umfeld. Die Justiz setzt mit dem Urteil auf Schutz der Allgemeinheit und therapeutische Massnahmen statt Strafe.

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