The Lancet warnt vor globaler Jugendkrise durch Fettleibigkeit, psychische Belastung, Umweltwandel und digitale Risiken
Die weltweite Jugendgesundheit befindet sich an einem kritischen Wendepunkt: Bis 2030 wird laut einem Bericht der „Lancet-Kommission für Gesundheit und Wohlbefinden von Jugendlichen“ rund eine Milliarde junger Menschen in gesundheitlich riskanten Bedingungen leben. Das entspricht fast jedem zweiten Jugendlichen weltweit.
Wie ansa.it berichtet, wurde die alarmierende Analyse im renommierten Fachjournal The Lancet veröffentlicht. Sie basiert auf umfassenden Erhebungen zu Ernährung, Psyche, Umweltfaktoren und digitalem Verhalten bei Jugendlichen.
Die Zahlen sind erschreckend – eine Generation unter Druck
Die wichtigsten Befunde der Studie im Überblick:
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464 Millionen Jugendliche werden übergewichtig oder fettleibig sein
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Ein Drittel aller Mädchen wird an Anämie leiden
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200 Millionen Jugendliche werden alkoholbezogene Probleme entwickeln
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42 Millionen Lebensjahre gehen durch psychische Erkrankungen oder Suizid verloren
Noch nie lebten so viele Menschen unter 24 Jahren auf der Welt: Rund 2 Milliarden, das sind 25 % der Weltbevölkerung. Doch ihre Gesundheitsversorgung ist dramatisch unterfinanziert: Nur 2,4 % der weltweiten Entwicklungshilfe fließen in diese Altersgruppe, obwohl sie 9 % der globalen Krankheitslast trägt.
Psychische Gesundheit und Ernährung besonders kritisch
Co-Vorsitzende Sarah Baird von der George Washington University fasst es so zusammen:
„In den letzten 30 Jahren gab es gemischte Fortschritte: weniger Tabak und Alkohol, aber mehr Übergewicht und psychische Belastung.“
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In Teilen Afrikas und Asiens hat sich die Fettleibigkeit bei Jugendlichen verachtfacht
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Die psychische Gesundheit verschlechtert sich weltweit, mit gravierenden Auswirkungen auf Lebensqualität und Lebenserwartung
Die dreifache Krise: Klima, Biodiversität, Umweltverschmutzung
Der Bericht spricht von einer „dreifachen globalen Krise“, die Jugendliche besonders trifft:
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Klimawandel: +0,5 °C globale Durchschnittstemperatur dauerhaft
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Verlust der Artenvielfalt
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Zunehmende Umweltverschmutzung
Diese Generation wird ihr gesamtes Leben unter instabilen planetaren Bedingungen verbringen – mit direkten Folgen für körperliche und seelische Gesundheit.
Digitale Belastung und künstliche Intelligenz
Digitale Räume sind Alltag – aber auch Risiko:
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Zunehmende soziale Interaktionen online
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Risiken: Cybermobbing, sexualisierte Inhalte, Fehlinformationen
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Die Rolle von Künstlicher Intelligenz als potenzieller Verstärker sowohl positiver als auch negativer Effekte wird explizit genannt
Hinzu kommen wirtschaftliche Unsicherheiten durch Handelskonflikte, Ungleichheit und politische Instabilität.
Jetzt handeln – bevor eine Generation verloren geht
Der Bericht endet mit einem klaren Appell:
„Die Investitionen in diese Generation werden unsere menschliche und planetarische Zukunft bestimmen – im Guten wie im Schlechten. Jetzt ist es Zeit zu handeln.“
Die Studienlage zeigt: Nur durch gezielte Investitionen in Prävention, Bildung, psychische Versorgung, gesunde Ernährung und Umweltpolitik kann eine der grössten Gesundheitskrisen unserer Zeit abgewendet werden.
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