Wendige Flunder mit Mittelmotor: Ein Auto zwischen Designikone und Fahrspass
Der Fiat X1/9 ist mehr als ein klassischer Sportwagen – er ist ein fahrbares Stück italienischer Ingenieurskunst. Geboren in den 1970er-Jahren, konstruiert von Bertone, verkörpert der schnittige Mittelmotor-Zweisitzer den Traum vom leistbaren Flitzer mit Rennsport-Genetik. Der Fiat X1/9 gilt als agiler Kurvenräuber mit überraschend hoher Alltagstauglichkeit. Warum er heute Kultstatus geniesst, liegt an Design, Geschichte – und am besonderen Fahrgefühl.
Der Fiat X1/9 wurde 1972 vorgestellt und war der direkte Nachfolger des Fiat 850 Spider. Entwickelt wurde er von Marcello Gandini bei Bertone – derselbe Designer, der auch den Lamborghini Countach entwarf. Mit seinem quermontierten Mittelmotor war der X1/9 ein technisches Statement: Fahrdynamik und Gewichtsverteilung wie bei teuren Supersportwagen – aber verpackt in ein leistbares Fahrzeug für breite Käuferschichten.
Der sportliche Fiat war ursprünglich mit einem 1,3-Liter-Motor aus dem Fiat 128 ausgestattet, später kam eine 1,5-Liter-Version mit Fünfgang-Getriebe hinzu. Dank Klappscheinwerfern, Targa-Dach und klaren Linien wurde der Wagen schnell zum Hingucker auf europäischen Strassen – und zur Stil-Ikone einer Generation.
Heute ist der Fiat X1/9 ein beliebter Klassiker unter Sammlern und Youngtimer-Enthusiasten. Vor allem in Deutschland, Italien, den USA und der Schweiz existieren aktive Clubs, die Treffen, Rallyes und Ersatzteilnetzwerke organisieren. Ersatzteile sind teilweise noch über Fiat Classic Parts oder spezialisierte Anbieter erhältlich.
Der Marktwert gut erhaltener X1/9-Modelle ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Besonders gesuchte Modelle sind:
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Bertone X1/9 Gran Finale
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US-Versionen mit Doppelauspuff
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Rostfreie Erstauslieferungen aus Kalifornien
Der Reiz liegt nicht nur im Design, sondern auch im Fahrerlebnis – klein, laut, direkt, mechanisch. Genau das, was vielen modernen Autos fehlt.
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Der Name „X1/9“ stammt von einem internen Entwicklungs-Code bei Fiat.
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Produktionsdauer: 1972 bis 1989, später unter der Marke „Bertone“ eigenständig vertrieben.
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Erste Serie: unter 900 kg Leergewicht – Fahrspass pur.
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Der Fiat X1/9 war eines der ersten Serienautos mit integriertem Überrollbügel.
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Ursprünglich konzipiert als mögliche Plattform für einen Fiat-Rennwagen im Tourenwagenbereich.
Experten wie Oldtimer-Journalist Walter Köhne bezeichneten den X1/9 als „kleinsten Ferrari, den man fahren kann, ohne einer zu sein“.
Für viele Autoliebhaber war der Fiat X1/9 das erste echte „Sportwagen-Gefühl“ – bezahlbar, erreichbar, und mit Stil. Wer einmal mit offenem Targa-Dach durch Bergstrassen oder über Küstenstrassen fuhr, vergisst dieses Fahrgefühl nie: Das hohe Kreischen des Motors, die enge Verbindung zur Strasse, das einfache Schrauben in der Garage.
Heute ist der X1/9 auch ein generationsübergreifender Sympathieträger – jung gebliebene Schrauber, nostalgische Fahrer oder Designfans vereint er mit seiner zeitlosen Formensprache.
Der Fiat X1/9 war seiner Zeit voraus – in Technik, Stil und Konzept. Er ist heute nicht nur ein Sammlerobjekt, sondern ein fahraktives Denkmal italienischer Automobilkultur. Wer einen besitzt, pflegt ihn nicht nur – er lebt ihn. Und wer ihn fährt, spürt, warum er zu den charakterstärksten Klassikern seiner Zeit zählt.
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