Trump fordert Walmart zur Übernahme von Zöllen auf

Avatar-Foto

ByimTicker

Samstag, 17. Mai 2025 , , , ,

Walmart

US-Präsident Trump kritisiert Walmart für angekündigte Preiserhöhungen wegen Importzöllen

Donald Trump erhöht den Druck auf den Einzelhandelsriesen Walmart. Nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, aufgrund gestiegener Importzölle noch im laufenden Monat Preise anzuheben, forderte der frühere US-Präsident öffentlich, Walmart solle die Zölle selbst tragen, anstatt die Mehrkosten an Verbraucher weiterzugeben. Die Debatte rückt die wirtschaftlichen Folgen des Zollstreits zwischen den USA und China erneut in den Fokus. Laut reuters.com spiegelt der Vorgang wider, wie tiefgreifend die Spannungen globale Handelsketten und Preisstabilität beeinflussen können.

Seit Beginn der von Donald Trump initiierten Zollpolitik gegen China sind zahlreiche US-Importgüter mit zusätzlichen Abgaben belegt. Ziel der Massnahmen war es, das Handelsbilanzdefizit der Vereinigten Staaten zu reduzieren und die Produktion im eigenen Land zu fördern. Viele dieser Zölle trafen jedoch genau die Produktgruppen, die grosse Einzelhändler wie Walmart in Asien, insbesondere in China, beziehen. Der Handelskonflikt entwickelte sich rasch zu einem Wirtschaftskrieg mit globalen Auswirkungen. Unternehmen wie Walmart geraten damit zunehmend in ein Spannungsfeld zwischen politischer Agenda und Marktmechanismen. Die Debatte um Preisweitergabe an Endverbraucher ist dabei nur ein sichtbares Symptom einer tieferliegenden Problematik globaler Abhängigkeiten.

Walmart kündigte diese Woche an, dass es aufgrund hoher Zollkosten gezwungen sei, ab Ende Mai mit Preisanpassungen auf zahlreiche Produkte zu reagieren – darunter vor allem Elektronik und Haushaltswaren. Die Gewinnmargen im Einzelhandel seien so gering, dass die zusätzlichen Importabgaben nicht vollständig intern abgefedert werden könnten. Trump wiederum wirft dem Unternehmen vor, seine Milliardenprofite nicht zur Abmilderung der Auswirkungen auf die Kundschaft zu nutzen. In einem Social-Media-Beitrag erklärte er, Walmart solle „Zölle akzeptieren und ihren geschätzten Kunden nichts in Rechnung stellen“. Walmart hingegen versichert, man versuche stets, die Preise so niedrig wie möglich zu halten und Preisanpassungen nur als letztes Mittel vorzunehmen.
Wie reuters.com berichtet, sieht Walmart besonders bei Produkten aus China nur eingeschränkte Spielräume, die Mehrkosten intern abzufangen.

Der Einzelhandelsriese Walmart ist für viele Ökonom:innen ein Stimmungsbarometer der US-Verbraucherlandschaft. Rund 90 Prozent der Bevölkerung leben im Umkreis von 16 Kilometern zu einer der landesweit mehr als 4.700 Filialen. Das Unternehmen erwirtschaftete im letzten Geschäftsjahr Umsätze in Höhe von über 600 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert, der jedoch teilweise durch aggressive Kostenkontrolle ermöglicht wurde. In einem ähnlichen Fall veröffentlichte Amazon vor wenigen Wochen einen Bericht über die Auswirkungen der Trump-Zölle auf seine Produktpreise. Das Weisse Haus übte umgehend Kritik daran, woraufhin Amazon das Dokument zurückzog – ein weiteres Beispiel für das heikle Spannungsfeld zwischen Politik und Wirtschaftskommunikation

Für viele US-Bürger:innen, die regelmässig bei Walmart einkaufen, stellt sich nun die Frage, ob der Alltag spürbar teurer wird. Gerade einkommensschwächere Haushalte, die auf günstige Preise angewiesen sind, könnten durch Preisanstiege bei Alltagsprodukten finanziell belastet werden. Ein Vater aus Ohio, der regelmässig Online-Lieferungen über Walmart tätigt, schildert, dass sein monatliches Haushaltsbudget bereits seit Monaten unter Druck steht – jede Preissteigerung sei spürbar. Die Inflation in den USA ist ohnehin seit der Pandemie erhöht, sodass zusätzliche Kosten durch Importzölle für viele Menschen zur Belastungsprobe werden.

Die Debatte zwischen Donald Trump und Walmart ist exemplarisch für die tiefgreifenden Folgen der US-Zollpolitik. Während die Politik auf nationale Stärke setzt, sind Handelsunternehmen mit globaler Ausrichtung gezwungen, wirtschaftliche Realitäten zu berücksichtigen. Für die US-Verbraucher:innen bleibt die Preisfrage zentral – und damit auch, wer am Ende die zusätzlichen Kosten trägt. Ob die Unternehmen oder doch die Haushalte, wird sich in den kommenden Wochen an der Supermarktkasse entscheiden.

Verpasse keine News mehr! Aktiviere unseren kostenlosen Whatsapp-Kanal