Krokodilangriff fordert erneut ein Menschenleben auf der indonesischen Insel Sumatra
Auf der indonesischen Insel Sumatra kam es zu einem tödlichen Krokodilangriff. Ein 45-jähriger Mann wurde beim Durchschwimmen eines Kanals attackiert und verschwand unter Wasser. Erst einen Tag später bargen Rettungskräfte die Leiche. Der Vorfall ereignete sich in einem Gebiet, das von Palmölplantagen durchzogen ist – ein Ort, an dem sich Konflikte zwischen Mensch und Tier zunehmend häufen.
Der tödliche Vorfall ereignete sich am Dienstagmorgen im Bezirk Pasaman Barat. Wie der Sprecher des indonesischen Rettungsdienstes Basarnas, Abdul Malik, mitteilte, durchquerte der Mann zusammen mit einem Freund einen Kanal. Plötzlich sei ein Leistenkrokodil (Crocodylus porosus) aufgetaucht und habe den Schwimmer unter Wasser gezogen. Der Freund habe noch versucht, ihn zu retten – jedoch erfolglos.
Die Region ist geprägt durch den grossflächigen Anbau von Ölpalmen lau Oe24.at. Kanäle und entwässerte Feuchtgebiete gehören dort zur Infrastruktur vieler Plantagen. Laut der Organisation CrocAttack kommt es in Indonesien am häufigsten weltweit zu Krokodilangriffen.
Laut Basarnas wurde die Leiche rund 200 Meter von der Angriffsstelle entfernt entdeckt. Die Suche sei mit Schlauchbooten, Drohnen mit Wärmebildsensoren und Unterwasserortungsgeräten durchgeführt worden. Sprecher Malik erklärte am Donnerstagmorgen (15.05.2025, 07:00 Uhr):
„Bei der Suche haben wir drei Teams mit Booten, Drohnen und Küstenpatrouillen eingesetzt.“
Zwischen 2015 und 2024 wurden laut CrocAttack in Indonesien 1.167 Menschen von Krokodilen attackiert – 556 davon tödlich. Die meisten Angriffe gehen auf das Konto des Leistenkrokodils, das als aggressivste Krokodilart weltweit gilt.
Die zunehmenden Krokodilangriffe in Indonesien lassen sich laut Experten direkt mit der Ausbreitung der Palmölindustrie in Verbindung bringen. Durch Eingriffe in natürliche Feuchtgebiete und das Anlegen von Kanälen entstehen neue Lebensräume für Krokodile – oft in der Nähe menschlicher Siedlungen. Für lokale Anwohner bedeutet das eine ständig wachsende Gefahr beim Zugang zu Wasserquellen und Transportwegen.
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