Papst Leo XIV.: Glaube gilt vielerorts als absurd

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ByimTicker

Freitag, 9. Mai 2025 , , , ,

Papst Leo XIV. (Bildquelle: ansa.it)

Glaube wird verspottet – Technik, Geld und Erfolg verdrängen Christus

Papst Leo XIV. hat in seiner ersten offiziellen Predigt als Oberhaupt der katholischen Kirche eine eindringliche Warnung ausgesprochen: Der christliche Glaube werde heute in vielen Kontexten verachtet, verspottet oder ignoriert. Stattdessen dominierten technologische, ökonomische und hedonistische Werte den gesellschaftlichen Diskurs. Die Worte fielen bei seiner Primiz am Freitagmorgen in der Sixtinischen Kapelle, wo Leo XIV. mit Kardinälen das Evangelium zelebrierte.

Der Pontifex thematisierte nicht nur den Bedeutungsverlust des Glaubens, sondern auch einen zunehmenden De-facto-Atheismus unter Getauften. Der Artikel beleuchtet die Kernbotschaften der Predigt, ordnet sie gesellschaftlich ein und gibt Einblick in den theologischen Ansatz des neuen Papstes.

Mit Leo XIV. ist vor wenigen Wochen ein Papst gewählt worden, der bereits früh als intellektuell klarer und spirituell fokussierter Akzentsetzer galt. Seine heutige Primiz in der Sixtinischen Kapelle war eine erste Gelegenheit, zentrale inhaltliche Linien seines Pontifikats aufzuzeigen.

Laut ansa.it beklagte Leo XIV., dass Gläubige heute in vielen westlichen Gesellschaften als rückständig, naiv oder sogar als irrational abgestempelt würden. Stattdessen würden „Technologie, Geld, Erfolg, Macht, Vergnügen“ als neue Sinnstifter gelten – ein gefährlicher Tausch, wie der Papst betonte.

Inmitten dieser gesellschaftlichen Umwertung falle es zunehmend schwer, das Evangelium glaubhaft zu verkünden. Wer öffentlich glaubt, wird laut dem Pontifex oft „verspottet, bekämpft, verachtet oder höchstens toleriert und bemitleidet“. Auch innerhalb der Kirche ortet er Fehlentwicklungen: Jesus werde oft nur als charismatischer Führer dargestellt – eine Reduktion, die im Alltag vieler Christen auf eine stille Form des Atheismus hinauslaufe.

Leo XIV. setzt diesem Trend ein traditionelles Kirchenbild entgegen: nicht defensive Rückzugsrhetorik, sondern missionarische Selbstverkleinerung. Eine klare Anspielung auf das Johannes-Prinzip: „Er muss wachsen, ich aber muss kleiner werden“ (Joh 3,30).

Zum Abschluss seiner Predigt rief Leo XIV. alle kirchlichen Amtsträger auf, sich selbst „zurückzunehmen, damit Christus bleibt“. Es sei ihre Pflicht, sich „ganz hinzugeben, damit niemandem die Gelegenheit fehlt, ihn kennenzulernen und zu lieben“.

Mit bewegender Stimme bat der Papst um göttliche Unterstützung: „Möge Gott mir diese Gnade schenken, heute und immer, mit Hilfe der zärtlichen Fürsprache Mariens, der Mutter der Kirche.“ Die Stille in der Sixtinischen Kapelle nach diesen Worten – so berichteten Anwesende – war fast greifbar.

Papst Leo XIV. positioniert sich schon zu Beginn seines Pontifikats als kompromissloser Verteidiger des Glaubens in einer säkularisierten Welt. Seine Worte sind eine Mahnung – nicht nur an Nichtgläubige, sondern auch an Getaufte, sich neu mit dem Kern des Evangeliums auseinanderzusetzen.

Ob die Kirche unter seiner Leitung neue Wege in einer von Technik, Geld und Selbstoptimierung geprägten Gesellschaft findet, bleibt abzuwarten.

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