Das Mengamé-Gorillaschutzgebiet – Ein unbekanntes Juwel im Herzen des Kongobeckens


Als Dreijähriger wurde Batek durch die Schrotkugeln, die seine Mutter töteten, schwer verwundet und zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Gorilla Batek © LWC

Verpasse keine News mehr! Aktiviere unseren kostenlosen Whatsapp-Kanal

Ein einzigartiges Refugium für bedrohte Menschenaffen

Das Mengamé-Gorillaschutzgebiet in Kamerun zählt zu den letzten Rückzugsorten der westlichen Flachlandgorillas – doch es ist bedroht. Abholzung, Wilderei und fehlender gesetzlicher Schutz gefährden dieses Naturparadies im Herzen Afrikas.

Versteckt im südöstlichen Kamerun nahe Gabun und Äquatorialguinea liegt das Mengamé-Gorillaschutzgebiet – Teil des grenzüberschreitenden TRIDOM-Regenwaldkomplexes. Das Gebiet gilt als Hotspot der Biodiversität und ist Heimat für eine der letzten Populationen westlicher Flachlandgorillas. Trotz seiner ökologischen Bedeutung steht das Reservat vor dem Kollaps – denn es fehlt an rechtlichem Schutz und internationaler Aufmerksamkeit. Dieser Bericht beleuchtet die Herausforderungen und Chancen eines der letzten Primatenparadiese der Erde.

Das Mengamé-Gorillaschutzgebiet ist seit 1999 ein ausgewiesenes, aber rechtlich nicht gesichertes Schutzgebiet im kamerunischen Regenwald. Eingebettet in das TRIDOM-Ökosystem umfasst es rund 1300 km² – eine Fläche grösser als das Fürstentum Liechtenstein. Die Region gilt als „Arche Noah“ Zentralafrikas mit einzigartiger Artenvielfalt, darunter Waldelefanten, Schimpansen, Bongos – und eben Gorillas.

Laut WWF und Rainforest Foundation UK ist Mengamé das einzige offiziell deklarierte Schutzgebiet in einem Gebiet, das ansonsten für Holzkonzessionen freigegeben wurde. Illegale Rodungen greifen jedoch bereits tief in das Areal ein. Besonders Randzonen sind betroffen – eine direkte Bedrohung für die Lebensräume der Gorillas. Satellitenbilder von Global Forest Watch dokumentieren die Zerstörung in Echtzeit.

Die Überwachung des Gebiets erfolgt zunehmend in Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften. Projekte wie Community Forest Watch und MappingForRights kombinieren moderne Technik mit dem traditionellen Wissen indigener Gruppen. Diese patrouillieren die Wälder, melden Verdachtsfälle und sichern mit ihrer Präsenz langfristig das Überleben der Region. Innovative Konzepte wie diese könnten global Schule machen.

„Ich habe hier zum ersten Mal einen Gorilla mit eigenen Augen gesehen – es war, als würde man einem entfernten Verwandten begegnen“, erzählt ein lokaler Ranger. Viele in den Dörfern rund um Mengamé sehen die Gorillas nicht als Beute, sondern als Symbol für Stolz und Identität. Der Verlust dieses Lebensraumes wäre auch ein Verlust für die Menschen, die ihn seit Generationen schützen.

Mengamé steht exemplarisch für viele Schutzgebiete Afrikas: ökologisch wertvoll, aber politisch vernachlässigt. Der Schutz der westlichen Flachlandgorillas – und mit ihnen ganzer Ökosysteme – erfordert internationale Verantwortung. Nur mit einer Kombination aus Technik, lokaler Beteiligung und globaler Aufmerksamkeit kann dieser Schatz erhalten bleiben. Teilen Sie diesen Beitrag und helfen Sie mit, Mengamé sichtbar zu machen.

Hinweis:

Dieser Bericht wurde journalistisch von imTicker.ch erstellt und basiert ausschliesslich auf öffentlich zugänglichen, verifizierten Quellen.

Quellhinweise: WWF Cameroon, Mapping for Rights, Global Forest Watch, IUCN Red List – Gorilla gorilla gorilla

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Die mobile Version verlassen