Dank neuem Helikopter gelingt spektakuläre Rettung bei schwierigem Wetter
Zwei italienische Bergsteiger sassen in der berüchtigten Eigernordwand fest – blockiert vom Wetter, eingekesselt vom Neuschnee. Erst ein leistungsstärkerer Helikopter und kurze Wetterbesserung machten ihre Rettung möglich. Die Schweizer Rettungsflugwacht Rega und die Alpine Rettung Schweiz zeigen erneut, wie Präzision, Technik und Teamarbeit Leben retten können. Ein Blick auf die dramatische Bergungsaktion.
Die Eigernordwand gehört zu den gefährlichsten Kletterrouten Europas. Immer wieder kommt es dort zu Rettungseinsätzen, nicht selten mit tragischem Ausgang. Das sogenannte „Todesbiwak“ auf rund 3300 Metern steht sinnbildlich für die extremen Bedingungen in der oberen Wand.
Die Rega – seit Jahrzehnten im Hochgebirge im Einsatz – modernisiert ihre Flotte laufend. Erst seit zwei Wochen ist der neue fünfblättrige Helikopter H145 D3 im Dienst. Er soll nicht nur leiser, sondern vor allem leistungsstärker und präziser bei schwierigen Manövern sein. Dass diese Technologie bereits Leben retten würde, zeigte sich am Samstag, dem 3. Mai 2025.
Die beiden italienischen Alpinisten waren bereits am Freitag auf Höhe des Todesbiwaks blockiert. Am Samstag alarmierten sie die Rega – sie waren vom Neuschnee überrascht worden, ein Weiterkommen war unmöglich. Ein erster Erkundungsflug der Basis Wilderswil musste wegen starker Abwinde abgebrochen werden. Die Crew konnte jedoch Sichtkontakt herstellen.
Die Einsatzleiterin blieb in permanentem Funkkontakt mit den Bergsteigern und forderte sie auf, bei Möglichkeit etwas abzusteigen, um eine günstigere Rettungsposition zu erreichen. Bis zum Nachmittag verhinderte das Wetter jedoch jede weitere Aktion.
Dann der Wendepunkt: Die Crew von „Rega 3“ war im Raum Axalp im Einsatz – ausgestattet mit dem neuen Helikoptertyp H145 D3. Als sich gegen Abend ein kurzes Wetterfenster öffnete, starteten sie einen zweiten Versuch. In Grindelwald wurden zwei Rettungsspezialisten Helikopter der Alpinen Rettung Schweiz an Bord genommen.
Die beiden Alpinisten hatten es in der Zwischenzeit tatsächlich geschafft, etwas abzusteigen. In Nähe des Todesbiwaks setzte die Crew einen Retter direkt per Winde ab. Der erfahrene Spezialist konnte die beiden erschöpften Bergsteiger sichern, und alle drei wurden per Rettungswinde auf die Kleine Scheidegg evakuiert.
Beide Männer überstanden die Nacht mit einer leichten Unterkühlung, waren ansonsten jedoch unverletzt. Dass sie überlebten, verdanken sie dem professionellen Zusammenspiel von Einsatzleitung, Crew, Technik – und der eigenen Erfahrung und Disziplin in der Wand.
Der Fall zeigt eindrücklich, wie schnell sich in den Bergen alles ändern kann – und wie entscheidend Reaktionsgeschwindigkeit, Technik und Teamarbeit sind. Der neue Rega-Helikopter H145 D3 bewies bei diesem Einsatz, was moderne Luftrettung leisten kann.
Gleichzeitig erinnert das Ereignis an die Gefahren ambitionierter Routen wie der Eigernordwand – und daran, wie wichtig Vorbereitung und Wetterbeobachtung sind. Ohne das richtige Fenster, das neue Fluggerät und die Koordination der Einsatzkräfte hätte die Aktion tragisch enden können.





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