Glarner Entscheid: Keine Gondelbahn – das autofreie Braunwald setzt weiter auf die Bahn
Die Glarner Bevölkerung hat entschieden: Braunwald bleibt mit der historischen Standseilbahn erschlossen. Der Alternativvorschlag für eine moderne Gondelbahn fand an der Urne keine Mehrheit. Damit bekennt sich die Region klar zur bestehenden Form der sanften, aber bewährten Mobilität. Die Standseilbahn ist nicht nur ein technisches Kulturgut, sondern auch das Rückgrat für die autofreie Zone Braunwald – ein Ort, der bewusst auf Ruhe und Nachhaltigkeit setzt. Was hinter dem Entscheid steckt, welche Konsequenzen er hat und was die Bevölkerung dazu sagt, zeigt dieser Bericht.
Braunwald liegt auf 1300 Metern Höhe über dem Linthtal im Kanton Glarus. Der Ort ist seit 1907 autofrei und ausschliesslich über die Standseilbahn vom Bahnhof Linthal erreichbar. Diese Form der Erschliessung ist einzigartig in der Schweiz – sie bewahrt den alpinen Charakter und garantiert gleichzeitig die Anbindung an den öffentlichen Verkehr.
In den letzten Jahren wurden jedoch Stimmen laut, die eine Erneuerung forderten. Ein Alternativprojekt mit einer leistungsfähigeren Gondelbahn wurde ausgearbeitet. Die Hoffnung: eine bessere Kapazität, kürzere Intervalle und touristischer Mehrwert. Die Standseilbahn sei technisch veraltet, so die Befürworter der Umstellung.
Bei der Abstimmung entschieden sich die Stimmberechtigten nun klar für den Erhalt der Standseilbahn. Das Projekt einer Gondelbahn wurde mehrheitlich abgelehnt. Damit bleibt Braunwald auch künftig ein Symbol entschleunigter Mobilität. Die bestehende Infrastruktur wird saniert, modernisiert und für die Zukunft fit gemacht.
Die Braunwaldbahn ist nicht nur ein Verkehrsmittel, sondern auch ein beliebtes Fotomotiv. Sie überwindet auf einer Strecke von 1367 Metern eine Höhendifferenz von 607 Metern – das in nur acht Minuten. Der Betrieb wurde mehrfach technisch nachgerüstet und erfüllt die geltenden Sicherheitsnormen.
Studien zeigen: Autofreie Orte wie Braunwald werden zunehmend geschätzt. Besonders Familien, ältere Menschen und naturbewusste Gäste suchen gezielt solche Rückzugsorte. Eine Umstellung auf Gondelbetrieb hätte vermutlich nicht nur mehr Kapazität, sondern auch mehr Verkehr in die Region gebracht – eine Sorge, die den Ausschlag für das „Nein“ gegeben haben dürfte.
Der Entscheid für die Standseilbahn ist ein klares Votum für Kontinuität und Werte. Braunwald bleibt Braunwald – autofrei, entschleunigt, charakterstark. Die Region investiert nun in den Erhalt und die Optimierung der Bahn, statt in einen kompletten Systemwechsel. Damit bleibt auch in Zukunft: Wer nach Braunwald will, steigt in die Standseilbahn – und lässt die Hektik im Tal zurück.
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