Zürich/Basel, 2. Mai 2025 – Der Frust über die Unpünktlichkeit der Deutschen Bahn hat in der Schweiz zu einem drastischen Schritt geführt: Zwei bekannte Verbindungen aus Deutschland werden künftig nicht mehr bis Zürich und Interlaken durchfahren, sondern bereits in Basel enden. Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) ziehen damit eine klare Grenze – aus Rücksicht auf das eigene Pünktlichkeitssystem.
Züge aus Hamburg und Dortmund enden ab sofort in Basel
Konkret betroffen sind die EuroCity-Züge EC7 (ab Hamburg) und EC9 (ab Dortmund). Sie sollten ursprünglich weiter nach Zürich bzw. Interlaken Ost fahren, doch ab dem 29. April 2025 enden sie planmässig in Basel SBB. Dort müssen die Reisenden in Schweizer Züge umsteigen. Laut merkur.de bleibt diese Massnahme bis mindestens zum Fahrplanwechsel im Dezember in Kraft.
Bisher galt die Regel, dass verspätete deutsche Züge nur dann in Basel enden, wenn sie mehr als 20 Minuten Verzug aufwiesen. Nun wird dieser „Notfallmodus“ zum Alltag.
Nur noch 40 % pünktlich – Schweizer Geduld am Ende
Der Hintergrund: Die Zuverlässigkeit der DB-Züge auf den Nord-Süd-Strecken hat in den letzten Monaten massiv gelitten. Eine Sprecherin der SBB erklärte gegenüber der dpa:
„Nur noch 40 Prozent der internationalen Züge aus Deutschland kamen mit maximal fünf Minuten Verspätung an.“
Etwa 20 Prozent der Züge hatten sogar mehr als zehn Minuten Verspätung, was laut SBB den Slot zur Weiterfahrt in der Schweiz kosten kann – ein ernstes Problem im hochgetakteten Schweizer Fahrplansystem.
Was bedeutet das für Reisende?
-
Ab Basel: Umsteigen notwendig für Passagiere aus Hamburg und Dortmund
-
Rückreise (Zürich/Interlaken nach Deutschland): Weiterhin durchgehende Verbindung – keine Änderung
-
Andere Deutschland-Verbindungen: Bleiben vorerst unverändert, u. a. über Schaffhausen und Bregenz
Täglich bestehen weiterhin über 40 grenzüberschreitende Direktverbindungen zwischen Deutschland und der Schweiz – laut SBB fahren die meisten davon ohne Umsteigen in Basel.
Die Entscheidung der Schweizer Bahnen ist ein klares Signal an die Deutsche Bahn – und ein Eingeständnis, dass die Verspätungen aus dem Norden nicht länger auf dem Rücken der Schweizer Pünktlichkeit ausgetragen werden sollen. Für Reisende bedeutet das: Umsteigen ist angesagt, zumindest bis Dezember – wenn nicht länger.
Verpasse keine News mehr! Aktiviere unseren kostenlosen Whatsapp-Kanal