DFB rügt Rüdiger: Keine Suspendierung trotz Ausraster


Szene beim Pokalfinale Real-Barcelona (Foto: picture alliance / Anadolu | Burak Akbulut)

Antonio Rüdiger nach Ausraster im Pokalfinale vom DFB gerügt

Antonio Rüdiger hat sich nach seinem Wutausbruch im spanischen Pokalfinale harsche Kritik vom Deutschen Fussball-Bund (DFB) eingehandelt – sportliche Konsequenzen bleiben jedoch aus.

Wie Sportdirektor Rudi Völler am Montag bestätigte, wird der Innenverteidiger trotz seines Fehlverhaltens nicht für das Nations-League-Finalturnier suspendiert. «Toni ist ein klasse Spieler – aber Klasse muss er als Nationalspieler auch im Verhalten zeigen», betonte Völler. Rüdiger hatte sich bereits am Sonntag persönlich bei Völler und Bundestrainer Julian Nagelsmann entschuldigt.

Völler und Neuendorf schalten sich ein

Rüdiger sei ein herausragender Fussballer und ein sehr emotionaler Typ, so Völler weiter. Dennoch liess er keinen Zweifel daran, dass das Verhalten des Verteidigers inakzeptabel sei, insbesondere angesichts seiner Vorbildfunktion im Nationalteam.

Auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Sportdirektor Andreas Rettig führten Gespräche mit Rüdiger. Trotz der klaren Rüge wird auf eine Suspendierung verzichtet. Der 32-Jährige bleibt für das Finalturnier der Nations League vom 4. bis 8. Juni in München und Stuttgart fest eingeplant.

Was war passiert?

Im Pokalfinale zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona (2:3 n.V.) war Rüdiger von der Bank aus ausgerastet: Er warf eine Tape-Rolle in Richtung Schiedsrichter, sah dafür die Rote Karte und beleidigte den Unparteiischen lautstark auf Deutsch. Mitspieler und Real-Vertreter mussten ihn zurückhalten.

Kurz nach dem Spiel zeigte sich Rüdiger auf seinen Social-Media-Kanälen reumütig und bat öffentlich um Entschuldigung.

Ex-Profis fordern Sanktionen

Trotz seiner Entschuldigung wurden Stimmen nach einer Suspendierung laut. Dietmar Hamann forderte einen Ausschluss Rüdigers für die Nations League. Auch Lothar Matthäus sprach sich für sichtbare Konsequenzen aus, um ein Zeichen zu setzen.

Der DFB entschied sich jedoch laut der sportschau gegen harte Massnahmen und setzt auf eine interne Aufarbeitung.

Weitere Strafe droht in Spanien

Parallel könnte Rüdiger in Spanien eine empfindliche Sperre drohen. Gemäss spanischem Regelwerk kann das Werfen eines Gegenstandes auf einen Schiedsrichter mit vier bis zwölf Spielsperren geahndet werden.

Hinzu kommt: Bereits im Champions-League-Achtelfinale gegen Atlético Madrid war Rüdiger durch eine «Kopf-ab»-Geste aufgefallen und von der UEFA auf Bewährung für ein Jahr verurteilt worden – inklusive einer Geldstrafe von 40’000 Euro.

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