St.Gallen: 2. Fachtagung Bedrohungsmanagement zu häuslicher Gewalt


Rund 250 Fachpersonen diskutierten in St.Gallen über Früherkennung und Prävention bei häuslicher Gewalt und Stalking.

 Gewaltprävention im Fokus

Am Mittwoch, 23. April 2025, fand in St.Gallen die zweite Fachtagung Bedrohungsmanagement statt. Rund 250 Teilnehmende aus Polizei, Justiz, KESB, Gemeinden, Gesundheitswesen und weiteren Institutionen tauschten sich zum Schwerpunktthema häusliche Gewalt und Stalking aus. Organisiert wurde der Anlass von der Kantonspolizei St.Gallen.

 Früherkennung und Opferschutz

Zentrales Ziel des Bedrohungsmanagements ist es, Gefährdungspotenziale frühzeitig zu erkennen und präventiv zu handeln. Vorgestellt wurden praxiserprobte Massnahmen – von polizeilichen Schutzverfügungen bis hin zu elektronischer Überwachung (Electronic Monitoring). Die Kantonspolizei St.Gallen führt jährlich rund 1600 Einsätze wegen häuslicher Gewalt durch – alle Fälle werden systematisch analysiert.

 Fachliche Impulse und klare Positionen

Regierungsrat Christof Hartmann unterstrich die strategische Bedeutung des per 2025 ins Polizeigesetz aufgenommenen Bedrohungsmanagements. Die gesetzliche Verankerung stärke die Prävention und setze ein klares Zeichen gegen Gewalt. Prof. Dr. Frank Urbaniok, renommierter forensischer Psychiater, sprach über Stalking, Traumatisierung und Interventionsmöglichkeiten – ein Thema mit wachsender Relevanz.

 Gemeinsame Verantwortung

Polizeikommandantin Barbara Reifler betonte die gesellschaftliche Verantwortung: «Gewalt in Ehe und Partnerschaft darf kein Tabuthema sein.» Die Polizei rücke jährlich rund 1600-mal wegen häuslicher Gewalt aus – das zeige die Dringlichkeit. Die Tagung sei ein klares Signal für vernetzte Zusammenarbeit, um Gefährdete besser zu schützen.

Netzwerk gegen Gewalt

Die Fachtagung verdeutlichte: Erfolgreiches Bedrohungsmanagement erfordert strukturierte Verfahren, klare Kommunikation und interinstitutionelle Kooperation. Nur gemeinsam lässt sich verhindern, dass Drohungen in Gewalttaten münden. Der Anlass knüpfte an die erste Tagung 2023 an – und unterstrich den Handlungswillen im Kanton St.Gallen.

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