Drei der bekanntesten Alpengipfel im Vergleich: Wie fair ist der Wettstreit zwischen Zugspitze (D), Säntis und Jungfraujoch wirklich?
Die Alpen sind ein Magnet für Naturfreunde, Wanderer und Wintersportler. Drei ihrer berühmtesten Punkte – die Zugspitze in Deutschland (D), der Säntis in der Schweiz und das Jungfraujoch, das als „Top of Europe“ vermarktet wird – stehen oft im Fokus touristischer Vergleiche. Doch ist ein direkter Vergleich dieser drei Orte überhaupt sinnvoll?
Die Zugspitze (D) ist mit 2’962 Metern der höchste Berg Deutschlands (D). Der Säntis ragt mit 2’502 Metern über die Ostschweiz hinaus und bietet eine beeindruckende Rundumsicht auf sechs Länder. Das Jungfraujoch liegt auf 3’454 Metern und ist der höchstgelegene Bahnhof Europas – allerdings kein Gipfel, sondern ein touristischer Pass zwischen Jungfrau und Mönch.
Alle drei Orte sind durch Seilbahnen oder Züge leicht erreichbar und stark erschlossen. Während die Zugspitze (D) oft als Symbol deutscher Berglandschaft gilt, ist das Jungfraujoch ein Paradebeispiel für Schweizer Tourismusmarketing. Der Säntis punktet durch seine zentrale Lage und Sichtverhältnisse.
Der Klimawandel trifft alle drei Regionen hart: Gletscherrückgang am Jungfraujoch, vermehrte Felsstürze an der Zugspitze (D), und veränderte Vegetation am Säntis. Touristisch gesehen sind alle drei Destinationen weiterhin stark frequentiert – mit über einer Million Besuchern jährlich auf dem Jungfraujoch, mehreren Hunderttausend an der Zugspitze und rund 400’000 am Säntis.
Während das Jungfraujoch technisch beeindruckend ist (7 km langer Tunnel mit Zahnradbahn), hat der Säntis eine eigene Wetterstation mit über 130 Jahren Messdaten. Die Zugspitze (D) bietet mit der neuen Seilbahn Zugspitze die weltweit höchste Stahlbaustütze. Kurios: Am Jungfraujoch gibt es sogar ein Postamt auf 3’454 m.
Obwohl Zugspitze (D), Säntis und Jungfraujoch nicht direkt vergleichbar sind – Gipfel, Aussichtspunkt, Pass –, bieten sie jeweils ein einzigartiges Erlebnis. Für einen echten Vergleich braucht es also mehr als Höhenmeter oder Besucherzahlen. Es geht um Perspektiven, Emotionen und Geschichte.