Die Privatverschuldung in der Schweiz erreicht neue Höchststände – mit alarmierenden Folgen für Haushalte und Gesellschaft.
In einem der wohlhabendsten Länder der Welt steigt die Zahl der verschuldeten Personen kontinuierlich. Trotz stabiler Wirtschaft geraten immer mehr Menschen in finanzielle Schwierigkeiten. Dieser Bericht beleuchtet die aktuellen Entwicklungen, Ursachen und Auswirkungen der zunehmenden Privatverschuldung in der Schweiz.
Die Schweiz weist im internationalen Vergleich eine hohe Privatverschuldung auf. Laut Daten von Trading Economics betrug die private Verschuldung im Verhältnis zum BIP im Jahr 2023 etwa 269,6 %. Ein wesentlicher Faktor ist das Hypothekarvolumen, das in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen ist.
Im Jahr 2024 lebten rund 414’000 Personen in der Schweiz mit Schulden, was einem Anstieg von 1,5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Besonders betroffen sind die Westschweiz und städtische Gebiete. Neuenburg (NE) verzeichnet eine Schuldnerquote von 9,2 %, gefolgt von Genf (GE) mit 8,7 % und Basel-Stadt (BS) mit 7,6 %. Männer zwischen 40 und 44 Jahren sind besonders häufig betroffen, mit einer Schuldnerquote von 10 %.
Die Hauptursachen für die Verschuldung sind vielfältig. Laut Schuldenberatung Schweiz machen Steuerschulden und Krankenkassenprämienrückstände über 55 % der Schulden aus. Kreditschulden tragen 22 % bei, während Konsumschulden etwa 10 % ausmachen. Mit zunehmender Verschuldungsdauer steigt der Anteil der Schulden beim Staat auf bis zu 65 %.
„Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal auf Sozialhilfe angewiesen sein würde. Doch nach meiner Scheidung und dem Jobverlust ging alles schnell bergab.“ – so beschreibt eine Betroffene aus Lausanne (VD) ihre Situation. Solche persönlichen Schicksale verdeutlichen, wie schnell Menschen in die Schuldenfalle geraten können.
Die steigende Privatverschuldung in der Schweiz ist ein ernstzunehmendes soziales Problem. Es bedarf umfassender Massnahmen, um betroffenen Personen zu helfen und präventiv gegen Überschuldung vorzugehen. Dazu gehören finanzielle Bildung, frühzeitige Beratung und strukturelle Reformen im Sozial- und Steuersystem.
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