In der Schweiz leiden rund eine Million Menschen unter gesundheitsgefährdendem Verkehrslärm – mit weitreichenden Folgen für Körper und Psyche.
Verkehrslärm ist allgegenwärtig – ob durch Autos, Züge oder Flugzeuge. Was viele unterschätzen: Lärm ist nicht nur störend, sondern kann ernsthaft krank machen. Besonders in urbanen Gebieten ist die Belastung hoch. Dieser Bericht beleuchtet die gesundheitlichen Folgen, die aktuellen Zahlen und den politischen Handlungsbedarf.
Lärm gilt laut WHO nach Luftverschmutzung als zweitgrösstes umweltbedingtes Gesundheitsrisiko in Europa. Auch in der Schweiz ist das Problem virulent: Gemäss Bundesamt für Umwelt (BAFU) sind rund 1,1 Millionen Menschen tagsüber und 800’000 in der Nacht übermässigem Strassenlärm ausgesetzt.
Chronischer Lärm kann zu Schlafstörungen, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychischen Belastungen führen. Besonders gefährdet sind Menschen in Städten oder an stark befahrenen Verkehrsachsen.
In Städten wie Zürich, Genf und Lausanne überschreiten viele Strassenabschnitte die gesetzlichen Lärmgrenzwerte. Trotz gesetzlicher Vorgaben hinkt die Umsetzung von Lärmschutzmassnahmen hinterher. Lärmschutzwände, Temporeduktionen oder lärmarmer Belag werden nur punktuell eingesetzt.
Ein Beispiel: In Zürich leben laut Stadtverwaltung rund 130’000 Personen an Orten mit gesundheitsschädlichem Lärmpegel. Die Lärmsanierung kommt vielerorts nur schleppend voran – auch weil Zuständigkeiten zwischen Bund, Kanton und Gemeinden geteilt sind.
Laut einer Studie der ETH Zürich sind lärmbelastete Menschen deutlich häufiger auf Medikamente gegen Bluthochdruck oder Schlafstörungen angewiesen. Zudem beeinträchtigt Verkehrslärm die schulischen Leistungen von Kindern – insbesondere bei Dauerbelastung in der Nähe von Schulen.
Trotz allem ist das Thema in der politischen Debatte oft unterrepräsentiert. Der Bund verfolgt zwar mit dem Aktionsplan „Sauberer Verkehr“ langfristige Ziele, doch konkrete Massnahmen scheitern häufig an Finanzierung oder politischen Widerständen.
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