Jugendliche ausgesperrt: Verbote auf dem Vormarsch

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ByimTicker

Mittwoch, 23. April 2025 , , , ,

Handy mit gesperrtem TikTok (Symbolbild)

Hausverbote, Handyregeln und TikTok-Sperren treffen Jugendliche – mit wachsender Kritik

Immer mehr Jugendliche geraten ins Visier restriktiver Massnahmen: Einkaufszentren sprechen Gruppen-Hausverbote aus, Schulen regulieren Handynutzung mit strengeren Regeln, und TikTok wird auf immer mehr Geräten blockiert. Diese Entwicklungen werfen Fragen nach Generationenkonflikten, Kontrolle und Vertrauen auf. Pädagogen sehen darin oft Notmassnahmen, Soziologen hingegen sprechen von einem tiefen Vertrauensbruch. Ein Blick auf die aktuelle Lage zeigt, wie weit die Verbote reichen – und welche Debatten sie anstossen.

Das Verhältnis zwischen Jugendlichen und öffentlichen Institutionen ist traditionell ambivalent. Während Erwachsene auf Sicherheit, Ordnung und Schutz öffentlicher Räume pochen, fordern Jugendliche Freiraum, Selbstbestimmung und digitale Teilhabe. In der Vergangenheit wurden Regelwerke meist punktuell angepasst. Doch seit der Corona-Pandemie haben sich viele Massnahmen verschärft – mit Fokus auf soziale Medien, Gruppendynamik und öffentlichen Raum.

Ein Beispiel ist das Glattzentrum in Zürich, wo seit Kurzem Hausverbote für Gruppen ausgesprochen werden, die durch „auffälliges Verhalten“ aufgefallen sind. Auch das Shoppi Tivoli in Spreitenbach hat ähnliche Regeln eingeführt. In vielen Schulen der Deutschschweiz gelten mittlerweile verbindliche Handyregeln – teils mit kompletten Verboten während des Unterrichts und in Pausen. In gewissen Kantonen wird zudem geprüft, ob TikTok auf schulischen Geräten dauerhaft blockiert werden soll. Die Reaktionen reichen von Zustimmung der Eltern bis zu Protesten auf Social Media.

Eine Studie der ZHAW zeigt, dass 68 % der befragten Jugendlichen solche Verbote als „unverhältnismässig“ empfinden. Gleichzeitig berichten Schulpsychologen von wachsender Frustration, die sich in Form von Regelbrüchen oder Aggression entlädt.

Die wachsende Zahl an Verboten für Jugendliche spiegelt eine gesellschaftliche Unsicherheit im Umgang mit neuen Lebensrealitäten wider. Zwischen Sicherheitsbedürfnis und Freiheitsdrang prallen Generationen aufeinander – oft ohne Dialog. Umso wichtiger ist es, Lösungen zu finden, die auf Vertrauen und Partizipation setzen. Lesen Sie weiter, diskutieren Sie mit – und teilen Sie diesen Artikel, wenn Sie für mehr Verständnis zwischen den Generationen stehen.

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