Finanzkrise in den Kantonen: Defizite belasten Budgets 2025

Avatar-Foto

ByimTicker

Mittwoch, 23. April 2025 , , , ,

Blick auf das Zürcher Rathaus (Symbolbild)

Kantonale Budgets 2025 zeigen Defizite – Steuerpolitik unter Druck

Rund die Hälfte der Schweizer Kantone rechnet für 2025 mit Defiziten. Diese finanzielle Lage führt zu Diskussionen über Steuerpolitik und Ausgabenkürzungen auf kantonaler Ebene.

Die kantonalen Haushaltsplanungen für das Jahr 2025 werfen ein Schlaglicht auf strukturelle Schwächen im föderalen Finanzsystem. Angesichts rückläufiger Einnahmen und steigender Ausgaben stehen zahlreiche Kantone vor der Herausforderung, ihre Budgets auszugleichen – eine Situation, die sich regional unterschiedlich ausprägt, aber gesamtschweizerisch für Debatten sorgt.

Defizite trotz Wachstums – ein strukturelles Problem?

Die Schweiz gilt gemeinhin als finanzpolitisch stabil. Doch die Budgetentwürfe für 2025 sprechen eine andere Sprache: 13 von 26 Kantonen rechnen mit einem Minus. Besonders betroffen sind städtische Kantone wie Zürich (ZH), Genf (GE) und Waadt (VD). Hier schlagen sowohl steigende Sozialausgaben als auch hohe Investitionen in Bildung und Infrastruktur zu Buche.

Auf nationaler Ebene sorgen diese Entwicklungen für neue Fragen: Wie nachhaltig sind die bestehenden Finanzierungsmodelle? Müssen gewisse Standards überdacht werden – etwa bei der steuerlichen Attraktivität oder beim innerkantonalen Finanzausgleich?

Regionale Unterschiede – lokale Herausforderungen

Zürich (ZH) verzeichnet ein prognostiziertes Defizit von über 400 Millionen Franken. Die kantonale Finanzdirektion nennt als Hauptgründe gestiegene Personalkosten und Sozialausgaben. Auch in Genf (GE) liegt das Minus bei rund 300 Millionen – trotz wirtschaftlicher Erholung nach der Pandemie. Positivere Aussichten hingegen zeigen ländlichere Kantone wie Appenzell Innerrhoden (AI) oder Uri (UR) mit ausgeglichenen Budgets.

Fachmeinungen und Zahlen, die überraschen

Laut einer Studie der Universität Lausanne liegen die strukturellen Ursachen tiefer: Viele Kantone haben in den letzten Jahren ihre Reserven aufgebraucht, um die Corona-Krise abzufedern. Jetzt fehlen Spielräume für neue Herausforderungen. Die Budgetanalyse zeigt zudem: Über 70 % der Kantone planen keine nennenswerten Steuererhöhungen – trotz Defiziten.

Einordnung und Ausblick

Die kantonalen Budgetdefizite sind mehr als blosse Zahlenkolonnen – sie reflektieren strukturelle Herausforderungen und politische Zielkonflikte. Ob die Steuerpolitik neu justiert wird oder Sparmassnahmen greifen, entscheidet sich in den kommenden Monaten. Klar ist: Die Diskussion betrifft nicht nur Verwaltungen, sondern jede und jeden im Alltag.