1.200 Tonnen Thunfischfang in Barbate nahe Gibraltar, Spanien – Ausfischung der Meere nimmt ihren Lauf


Ein in einem Fischernetz verfangener Roter Thun. Von Danilo Cedrone (United Nations Food and Agriculture Organization)

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Der Thunfischfang Barbate Spanien startet 2025 mit einem Rekord: Über 1.200 Tonnen Roter Thun sollen gefangen werden. Möglich wird das durch Investitionen und Quotenhandel – doch Umweltschützer schlagen Alarm. Die Ausfischung der Meere schreitet weiter voran.

In der andalusischen Hafenstadt Barbate nahe Gibraltar, beginnt die Thunfischsaison 2025 mit einer rekordverdächtigen Prognose: Über 1.200 Tonnen Roter Thunfisch (Thunnus thynnus) sollen mit der traditionellen Almadraba-Methode gefangen werden – fast dreimal mehr als im Jahr zuvor.

2024 wurden in Barbate rund 454 Tonnen angelandet. Ermöglicht wird der Anstieg durch eine Investition von über einer Million Euro zum Erwerb zusätzlicher Fangrechte aus anderen spanischen Regionen, darunter das Baskenland und Kantabrien. Diese gesetzlich erlaubten Quotenübertragungen stärken die Fangkapazitäten vor Ort erheblich.

Die Fangmengen für Roten Thun werden jährlich auf Basis wissenschaftlicher Empfehlungen der ICCAT festgelegt und von der EU-Fischereipolitik in nationale Quoten umgesetzt. Für 2025 wurde die erlaubte Gesamtmenge leicht erhöht.

Der Thunfischfang Barbate Spanien erfolgt mit der Almadraba – einer über 3.000 Jahre alten, besonders nachhaltigen Fangmethode. Beifang wird minimiert, und der Fang erfolgt kontrolliert und selektiv. Orte wie Zahara de los Atunes, Conil und Tarifa nutzen dieses traditionelle Netzsystem ebenfalls.

Dennoch mehren sich kritische Stimmen. Laut der NGO Oceana sind über 35 % der weltweiten Fischbestände überfischt. Der aktuelle Boom beim Thunfischfang Barbate Spanien könnte zwar wirtschaftlich attraktiv sein – aber auch zu einer neuen Phase globaler Ausfischung führen.

„Lokaler Erfolg darf nicht über die globale Realität hinwegtäuschen“, so Oceana. „Die Meere erholen sich nur langsam – die Ausbeutung geschieht rasant.“

Gleichzeitig ist Barbate ein touristischer Magnet. Die Ruta del Atún, eine kulinarisch-kulturelle Thunfischroute entlang der andalusischen Küste, bringt jedes Jahr tausende Besucher. Der Thunfischfang Barbate Spanien steht damit symbolisch für die Verbindung von Tradition, Wirtschaft – und Verantwortung gegenüber den Ozeanen.

Dieser Beitrag wurde journalistisch unabhängig erstellt und entspricht den redaktionellen Standards von imTicker.ch.

Quellangaben: Die Inhalte dieses Berichts basieren auf Recherchen aus öffentlich zugänglichen Quellen, darunter aktuelle Berichte der Europäischen Kommission zur Fischereipolitik (TACs & Quoten 2025), Veröffentlichungen der ICCAT (International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas), Daten und Analysen der NGO Oceana sowie Medienmeldungen über die diesjährige Almadraba-Saison in Barbate, Spanien. Ergänzt wurden die Informationen durch eigene redaktionelle Aufbereitung und Bildmaterial unter Verwendung lizenzfreier sowie gemeinfreier Fotografien.