Brandstiftung ist eines der schwersten Delikte im Strafrecht – und doch bleiben viele Fälle ungeklärt. Warum ist das so?
Ob brennende Fahrzeuge, Waldbrände oder gezielte Attacken auf Gebäude: Brandstiftung sorgt immer wieder für grosse Schäden und Gefahren für Mensch und Natur. Trotz moderner Ermittlungsmethoden bleibt die Aufklärungsquote erschreckend niedrig. Doch woran liegt das?
Brandstiftung ist nicht nur eine Sachbeschädigung – sie gefährdet Leben und belastet Einsatzkräfte. In der Schweiz werden jährlich mehrere hundert Fälle von vorsätzlicher Brandlegung registriert. Laut Bundesamt für Statistik wird jedoch nur etwa jeder vierte Fall aufgeklärt. Die Strafverfolgung gestaltet sich schwierig, denn Feuer vernichtet häufig auch die Spuren.
Nach einem Brand ist es oft kaum möglich, den genauen Zündherd zu lokalisieren. Technische Analysen sind aufwendig und nicht immer eindeutig. Zudem agieren Brandstifter oft alleine, unauffällig und ohne direktes Motiv. Auch Zeugen gibt es selten – viele Brände entstehen nachts oder an abgelegenen Orten. Die Folge: Die Polizei tappt oft im Dunkeln.
Brandermittler arbeiten mit spezialisierten Methoden wie chemischer Rückstandsanalyse, Drohnenaufnahmen und Wärmebildtechnik. Auch Videoüberwachung kann helfen – wenn sie denn existiert. Trotzdem bleiben viele Fälle ungelöst, insbesondere wenn keine verdächtigen Personen in der Nähe festgestellt werden können.
Brandstiftung wird häufig mit psychischen Auffälligkeiten oder impulsivem Verhalten in Verbindung gebracht. Manche Täter suchen Aufmerksamkeit, andere handeln aus Rache oder Zerstörungswut. Bei Serienbrandstiftern sprechen Experten von pyromanem Verhalten. Gerade bei Einzeltätern ohne klares Motiv bleibt die Ermittlungsarbeit schwierig.
Ein Feuerwehrkommandant berichtet: „Es ist frustrierend, wenn wir Brände löschen und wissen, dass es Absicht war – aber niemand zur Rechenschaft gezogen wird. Die Unsicherheit bleibt bei der Bevölkerung bestehen.“
Brandstiftung ist ein schweres Verbrechen mit verheerenden Folgen – und doch bleibt es oft ungesühnt. Die Kombination aus zerstörten Spuren, fehlenden Zeugen und psychologischer Komplexität erschwert die Strafverfolgung massiv. Umso wichtiger sind Prävention, Sensibilisierung und Hinweise aus der Bevölkerung. Jeder noch so kleine Hinweis kann zur Aufklärung beitragen.
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