Wo gibt es die meisten Stürme in Europa?

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Sonntag, 13. April 2025 , , , ,

Sturmwellen an der Küste

Die stürmischsten Regionen Europas im Überblick

Europa ist bekannt für seine vielfältigen Klimazonen – von mediterraner Wärme bis hin zu nordischer Kälte. Doch wo treten in Europa am häufigsten Stürme auf? Diese Frage beschäftigt nicht nur Meteorologinnen und Meteorologen, sondern auch Reisende, Versicherungen und Infrastrukturplaner.

Ein Blick auf die europäische Wetterkarte zeigt: Besonders der Nordwesten Europas ist regelmässig von schweren Stürmen betroffen. Die Ursachen sind komplex, doch sie lassen sich geographisch und klimatisch begründen.

Grossbritannien und Irland: Sturmtief-Hotspot am Atlantik

Aufgrund ihrer Lage direkt am Atlantik sind Grossbritannien und Irland besonders sturmgefährdet. Hier treffen warme, feuchte Luftmassen vom Ozean auf kältere Luftströmungen aus dem Norden. Diese Temperaturunterschiede begünstigen die Bildung von Tiefdruckgebieten, die sich in stürmischen Wetterlagen äussern. Besonders im Herbst und Winter treten hier sogenannte Orkantiefs auf, die mit Windgeschwindigkeiten von über 120 km/h ganze Landstriche lahmlegen können.

Nordsee und Skandinavien: Windige Gefilde im Norden

Die Nordseeküsten von Dänemark, Deutschland (SH, NI) und den Niederlanden zählen ebenfalls zu den sturmreichsten Regionen Europas. Auch in Südnorwegen und an der schwedischen Westküste (Västra Götalands län) werden regelmässig Sturmböen registriert. Besonders gefährlich sind hier die Winterstürme, die in Verbindung mit Schneefall und Eis zu kritischen Verkehrslagen führen können.

Alpenraum: Gefährliche Föhnstürme

Im Alpenraum (insbesondere in CH, AT und IT) sorgen nicht nur Schneestürme für Gefahr, sondern auch der sogenannte Föhn. Dieser warme Fallwind kann mit hohen Geschwindigkeiten durch die Täler fegen und dabei erhebliche Schäden anrichten. Besonders gefährlich sind Föhnstürme für den Luftverkehr und den Wald, da sie unvermittelt auftreten und starke Turbulenzen verursachen.

Frankreichs Küsten und Spanien: Stürme vom Atlantik und Mittelmeer

Die westlichen und südwestlichen Regionen Frankreichs (Bretagne, Nouvelle-Aquitaine) sowie Nordspanien (Galicien) sind ebenfalls stark von atlantischen Sturmsystemen betroffen. Hier treffen die Winde mit voller Wucht auf die Steilküsten, was zu spektakulären, aber auch gefährlichen Wetterlagen führt. Im Mittelmeerraum hingegen treten gelegentlich sogenannte Medicanes auf – tropensturmähnliche Tiefdruckgebiete, die sich aus mediterranen Unwettern entwickeln.

Balkanregion: Lokale Gewitterzellen mit Sturmcharakter

Obwohl der Balkan eher für Hitze und Trockenheit bekannt ist, kommt es hier im Sommer vermehrt zu kurzen, aber heftigen Gewitterstürmen. Besonders Serbien, Bosnien-Herzegowina und Teile Kroatiens sind betroffen. Diese Unwetter zeichnen sich durch hohe Blitzraten, Starkregen und orkanartige Böen aus.

Fazit: Der Nordwesten Europas ist am stärksten betroffen

Die stürmischsten Regionen Europas befinden sich vor allem im Nordwesten – rund um die britischen Inseln und die Nordseeküste. Doch auch der Alpenraum, Teile Frankreichs und Spaniens sowie der Balkan haben mit unterschiedlichen Sturmformen zu kämpfen. Die Ursachen reichen von geographischer Lage bis hin zu klimatischen Besonderheiten.

Ein Bewusstsein für sturmgefährdete Regionen hilft nicht nur bei Reiseplanungen, sondern auch bei Vorsorge- und Schutzmassnahmen gegen Naturgefahren. Gerade im Zeitalter des Klimawandels dürften Stürme in Europa weiter zunehmen – sowohl in Häufigkeit als auch Intensität.

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