Stereotype im Strassenverkehr: Zwischen Vorurteil und Wirklichkeit
Ob frischgebacken mit dem Lernfahrausweis oder schon Jahrzehnte hinter dem Steuer – junge und alte Autofahrer sehen sich oft denselben Vorwürfen ausgesetzt. Sie gelten als die „gefährlichen Gruppen“ im Verkehrsgeschehen. Doch ist das wirklich so?
Junge Autofahrende werden häufig als risikofreudig und unkonzentriert abgestempelt. Die Kombination aus Unerfahrenheit, starker Emotionalität und technischer Ablenkung (z. B. Smartphones) führt dazu, dass sie in Unfallstatistiken überproportional vertreten sind. Medienberichte über Raserunfälle oder Gruppenfahrten mit tragischem Ausgang verstärken dieses Bild.
Auf der anderen Seite stehen ältere Fahrerinnen und Fahrer, denen oft mangelnde Reaktionsgeschwindigkeit, eingeschränktes Sehvermögen oder Verwirrtheit unterstellt werden. Auch wenn sie statistisch weniger Unfälle verursachen als junge, fallen diese häufig schwerer aus. Der Altersprozess wird pauschal mit Fahrunsicherheit gleichgesetzt – was der individuellen Mobilität und Selbstständigkeit dieser Menschen nicht gerecht wird.
Dabei liegt die Wahrheit wie so oft in der Mitte. Der grösste Teil beider Gruppen fährt vorausschauend und verantwortungsvoll. Entscheidend ist nicht das Geburtsjahr, sondern die Fahrkompetenz und das Bewusstsein für Risiken. Individuelle Fahrfitness kann man durch regelmässige Checks, Fahrtrainings oder Feedbackfahrten verbessern.
Statt pauschale Schuldzuweisungen zu machen, sollten wir im Verkehr mehr auf Respekt und gegenseitiges Verständnis setzen. Nur so entsteht ein sicheres Miteinander auf unseren Strassen – unabhängig vom Alter.
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