Appenzell I.Rh.: Neue Gefahrenkarte für besseren Schutz vor Naturgefahren


Geologen bei der Gefahrenanalyse vor Ort

Kanton aktualisiert Grundlagen für Schutz- und Nutzungsplanung – Fokus auf Hochwasser, Felsstürze und Lawinen

Der Kanton Appenzell Innerrhoden überarbeitet aktuell seine Gefahrenkarte. Ziel ist es, Naturgefahren wie Hochwasser, Murgänge, Felsstürze oder Lawinen präziser zu erfassen und künftige Risiken besser bewerten zu können. Die überarbeitete Karte dient als zentrale Grundlage für die künftige Schutz- und Nutzungsplanung im ganzen Kantonsgebiet.

Aktualisierung nach 20 Jahren

Die bestehende Gefahrenkarte stammt aus der Zeit vor rund 20 Jahren. Seither haben sich sowohl Siedlungsstrukturen als auch klimatische Bedingungen verändert. Um fundierte Grundlagen für Planungen und Schutzmassnahmen zu erhalten, werden neue hydrologische Daten sowie aktualisierte Niederschlagsstatistiken des Bundes berücksichtigt. Diese erlauben Berechnungen für Hochwasser, die statistisch alle 30, 100 oder 300 Jahre oder seltener auftreten.

Überprüfung und Ergänzung zentraler Daten

Neben der Hydrologie wurde auch der Ereigniskataster auf den neuesten Stand gebracht, in dem vergangene Naturereignisse dokumentiert sind. Ebenso wurde das bestehende Gewässernetz überprüft und aktualisiert. Ausserdem werden bereits umgesetzte Schutzmassnahmen wie etwa der Hochwasserschutz Weissbad in die neue Karte integriert.

Zentrale Rolle für künftige Schutzmassnahmen

Die Gefahrenkarte bildet die Basis für die Risikoanalyse und die Planung neuer Schutzmassnahmen. Aufgrund des gestiegenen Siedlungsdrucks sind viele Bauten näher an Gewässern entstanden – damit steigen auch potenzielle Risiken für Mensch und Infrastruktur. Eine Risikoübersicht innerhalb der Karte bewertet mögliche Schäden, und ein Massnahmenkatalog wird aufzeigen, wo konkrete Schutzmassnahmen notwendig sind.

Von der Karte zur Umsetzung

Nach der fachlichen Bearbeitung durch die kantonalen Stellen und Planungsbehörden erfolgt die Überführung der Erkenntnisse in die Schutz- und Nutzungsplanung. Die Bezirke erlassen diese jeweils und leiten sie zur Genehmigung an die Standeskommission weiter.

Fazit mit Ausblick

Mit der neuen Gefahrenkarte schafft Appenzell I.Rh. eine fundierte und aktuelle Grundlage für einen verbesserten Schutz vor Naturgefahren. Durch die Kombination von aktueller Datenlage und gezielter Planung können Risiken frühzeitig erkannt und reduziert werden.

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