Bilanz der ersten präventiven Abschussperiode
Die präventive Regulierung des Wolfsbestandes in der Schweiz hat zwischen dem 1. September 2024 und dem 31. Januar 2025 zur Tötung von 92 Wölfen geführt. Diese Massnahme wurde erstmals in dieser Form durchgeführt und ist seit Dezember 2023 erlaubt.
Graubünden an der Spitze der Abschusszahlen
Der Kanton Graubünden führte mit insgesamt 47 Abschüssen die Statistik an. Dahinter folgen das Wallis mit 34, die Waadt mit 5 sowie St. Gallen und das Tessin mit je 3 erlegten Tieren. Bei der präventiven Regulierung handelt es sich um Abschüsse von Wölfen, die nicht direkt mit Nutztier-Rissen in Verbindung stehen.
Positive Bilanz aus Graubünden
Arno Puorger, Abteilungsleiter für Grossraubtiere beim Amt für Jagd und Fischerei Graubünden, zeigte sich zufrieden: „Wir konnten in Regionen mit besonderen Konflikten gezielt eingreifen. Drei Rudel wurden weitestgehend entnommen, und wir hoffen auf eine entspanntere Situation im nächsten Jahr.“
Kritik von Umweltorganisationen
Die Gruppe Wolf Schweiz zeigt sich skeptisch. Sprecher David Gerke betont, dass Schutzmassnahmen wie Herdenschutzhunde und Zäune eine bessere Lösung darstellen würden. „Die langfristigen Auswirkungen der Abschüsse sind noch unklar. Viele Rudel haben die Regulierung überlebt“, so Gerke.
Auswirkungen auf Nutztierverluste
Die präventiven Massnahmen scheinen einen Einfluss auf die Zahl der gerissenen Nutztiere zu haben. Im Wallis wurden im vergangenen Jahr 341 Schafe vom Wolf gerissen, weniger als im Vorjahr. Staatsrat Frédéric Favre erklärte, dass der Rückgang auch auf verbesserte Schutzmassnahmen zurückzuführen sei.
Bund analysiert Ergebnisse
Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) analysiert derzeit die Berichte der Kantone. Eine abschliessende Bilanz zur Wirkung der präventiven Abschüsse soll Ende April folgen.
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