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Nach dem Diebstahl von 1,4 Milliarden US-Dollar in Kryptogeld bei Bybit wurde der Grossteil der Beute bereits in Bitcoin umgetauscht. Experten sehen Spuren nach Nordkorea.
Rekord-Diebstahl bei Bybit
Anderthalb Wochen nach dem spektakulären Diebstahl von 1,4 Milliarden US-Dollar in Kryptowährungen bei der Kryptobörse Bybit hat ein Grossteil der Beute bereits seinen Weg in Bitcoin gefunden. Nach Angaben von Blockchain-Analysefirmen sind etwa 90 Prozent der gestohlenen Beträge umgewandelt worden, während rund 10 Prozent durch hohe Transaktionsgebühren oder andere Faktoren verschwunden sind.
Hochprofessionelle Geldwäsche
Laut Experten deutet die Effizienz der ersten Geldwäsche-Phase darauf hin, dass die Hintermänner ihre Infrastruktur deutlich ausgebaut haben oder externe Hilfe in Anspruch nehmen. Spekulationen zufolge könnte die Spur der Verantwortlichen nach Nordkorea führen, möglicherweise mit Unterstützung aus China. Die weiteren Schritte zur Verschleierung der Transaktionen könnten durch sogenannte Mixer erfolgen, die es erschweren, die Herkunft der Kryptowährungen nachzuverfolgen. Allerdings sind diese Dienste in ihrer Kapazität begrenzt, was den weiteren Geldwäscheprozess verlangsamen könnte.
Beute bleibt grösstenteils nachverfolgbar
Trotz der professionellen Verschleierungstaktiken können derzeit noch 90 Prozent der gestohlenen Gelder auf der Blockchain verfolgt werden. Lediglich 3 Prozent der Beute konnten bislang eingefroren werden, was etwa 40 Millionen US-Dollar entspricht. Weitere 95 Millionen US-Dollar sind derzeit ohne nachweisbaren Verbleib. Bybit hat eine Belohnung von 10 Prozent für jede gesicherte Tranche ausgelobt und hofft auf die Unterstützung der Branche, um möglichst viele gestohlene Gelder zu rückzugewinnen.
Auswirkungen auf den Bitcoin-Kurs
Der spektakuläre Diebstahl blieb nicht ohne Folgen für den Kryptomarkt. Nach Bekanntwerden des Milliarden-Coups am 21. Februar fiel der Bitcoin-Kurs deutlich, konnte sich zwischenzeitlich etwas erholen, bevor die erneute Abwärtstendenz einsetzte. Marktbeobachter befürchten, dass die Geldwäsche der riesigen Summe weiterhin Druck auf den Bitcoin-Markt ausübt.
Bybit hat seinen Hauptsitz in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate. Ursprünglich wurde das Unternehmen 2018 auf den Seychellen gegründet, verlagerte jedoch später seinen Hauptsitz nach Dubai. Zudem eröffnete Bybit im Oktober 2024 eine Europa-Zentrale in Wien, Österreich, um seine Präsenz in der EU zu stärken.