Die Zahl der illegalen Arzneimittelimporte in die Schweiz bleibt hoch. Besonders Potenzmittel sind betroffen, viele davon überdosiert oder falsch deklariert. Swissmedic warnt eindringlich vor den Risiken und setzt weiterhin auf strenge Kontrollen, um die Gesundheit der Konsumenten zu schützen.
Illegale Arzneimittelimporte weiterhin ein Problem
Swissmedic und das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) haben im Jahr 2024 insgesamt 5’668 illegale Arzneimittelsendungen sichergestellt – das sind rund 15 % weniger als im Vorjahr. Besonders häufig wurden Potenzmittel, Psychopharmaka sowie Lifestyle-Medikamente aus dem Verkehr gezogen. Der illegale Handel bleibt eine ernsthafte Gefahr, da viele der Produkte gefährlich überdosiert oder wirkungslos sind.
Herkunftsländer und Handelswege der illegalen Präparate
Die sichergestellten Medikamente stammen aus verschiedenen Ländern. Während der grösste Anteil aus Westeuropa und Indien kam (jeweils 25 %), folgten Osteuropa (24 %) und Asien (14 %). Händler nutzen zunehmend Umwege über Belgien, Hongkong und die Türkei, um die Kontrollen zu umgehen und die wahre Herkunft zu verschleiern.
Massiv überdosierte Potenzmittel als Gesundheitsrisiko
Besonders besorgniserregend sind hochdosierte Erektionsförderer, die immer häufiger auftauchen. Laboranalysen zeigten, dass bis zu 44 % der beschlagnahmten Produkte extreme Überdosierungen enthielten – in manchen Fällen das Vierfache der zugelassenen Menge. Dies erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme, Blutdruckabfall und andere schwere Nebenwirkungen.
Täuschende Naturprodukte: Gefahren durch falsche Deklarationen
Eine besonders tückische Masche sind vermeintlich „natürliche“ Produkte wie Honig oder Pasten, die in Wahrheit starke, nicht deklarierte Wirkstoffe enthalten. 2024 wurde in der Schweiz ein solches Präparat – „Power Men XXX“ – zurückgerufen, da es gefährliche, überdosierte Substanzen enthielt.
Swissmedic warnt: Gesundheitsgefahr durch illegale Bestellungen
Swissmedic rät dringend davon ab, Medikamente aus dubiosen Online-Quellen zu beziehen. Neben fehlender ärztlicher Beratung ist auch die Qualität unkontrollierbar. Falsche Dosierungen, fehlende Packungsbeilagen oder gefährliche Inhaltsstoffe stellen ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar.
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