Die Dienststelle für Sozialwesen hat eine umfassende Bedarfsabklärung für Menschen mit Behinderungen durchgeführt, um die Ressourcennutzung bis 2028 zu optimieren. Begleitet wird die Analyse durch eine Studie über die Unterstützung von Erwachsenen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS), die wichtige Empfehlungen für die Weiterentwicklung von Betreuungsmaßnahmen liefert.
Bedarfsanalyse und Maßnahmen zur Unterstützung von Menschen mit Behinderungen
Die Dienststelle für Sozialwesen hat für die Jahre 2025-2028 eine Bedarfsanalyse durchgeführt, um festzustellen, wie viele Plätze in Institutionen für Menschen mit Behinderungen benötigt werden. Diese Planung ist entscheidend, um Ressourcen und Investitionen für die kommenden Jahre effektiv zu steuern und die Qualität der Betreuungsangebote zu sichern.
Ein wichtiger Bestandteil der Analyse ist eine detaillierte Studie über die Betreuung von Erwachsenen mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS), die neue Maßnahmen und Empfehlungen zur Verbesserung der Lebensqualität und Integration dieser Menschen bietet. Ziel ist es, geeignete Angebote zu schaffen, die den Bedürfnissen der Betroffenen gerecht werden, Fachkräfte gezielt zu schulen und die Öffentlichkeit besser für das Thema zu sensibilisieren.
Wichtige Ziele und Maßnahmen:
- Begleitung von Menschen mit Autismus: Es werden Maßnahmen entwickelt, um die Betreuung von Menschen mit Autismus zu verbessern und spezialisierte Einrichtungen sowie mobile Betreuungsangebote auszubauen.
- Förderung der Autonomie: Ein zentraler Fokus liegt auf der Förderung der Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen, insbesondere im Bereich Wohnen und Arbeitsgestaltung.
- Inklusion und Wahlfreiheit: Besonders in der Arbeitswelt und bei der Tagesbeschäftigung sollen mehr Inklusionsmöglichkeiten und Wahlfreiheiten für Betroffene geschaffen werden.
Studie zur Unterstützung von Menschen mit Autismus
Im Auftrag der Dienststelle für Sozialwesen wurde eine umfassende Studie zur Betreuung von Erwachsenen mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) durchgeführt. Die Ergebnisse bestätigen die Notwendigkeit, dass spezialisierte Dienstleistungen weiter ausgebaut werden müssen. Wichtigste Empfehlungen umfassen die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Autismus sowie die Weiterentwicklung ambulanter Begleitangebote.
Die Studie hat auch gezeigt, dass die Schaffung einer zentralen Institution für Menschen mit ASS nicht sinnvoll ist, da die Bandbreite der Bedürfnisse zu groß ist. Stattdessen sollten bestehende Angebote stärker koordiniert und weiterentwickelt werden, um eine lebenslange und bedarfsgerechte Begleitung zu gewährleisten.
Bedarfsabklärung für Plätze und Ressourcen
Die Bedarfsabklärung für Institutionen zeigt einen klaren Bedarf an neuen Plätzen. Es wird empfohlen, 87 zusätzliche Unterbringungsplätze zu schaffen, um den wachsenden Bedarf bis 2028 zu decken. Darüber hinaus werden auch 192 Beschäftigungsplätze benötigt, um den Anforderungen gerecht zu werden.
Die Investitionskosten für die Umsetzung dieser Planung werden auf 59,6 Millionen Franken geschätzt. Davon werden 44,7 Millionen Franken durch den Kanton finanziert. Eine Priorisierung der Maßnahmen wird auf Basis der verfügbaren Budgets vorgenommen.
Bedeutung der Online-Umfrage für Menschen mit Behinderungen
Im Rahmen der Planung wurde eine umfassende Online-Umfrage durchgeführt, bei der mehr als 1.300 Personen mit Behinderungen ihre Bedürfnisse und Wünsche zu Themen wie Wohnen, Arbeit und Betreuung äußern konnten. Die Umfrage hat wichtige Einblicke in die Lebensrealitäten der Betroffenen gegeben und zeigt, dass die Mehrheit der Teilnehmer den Wunsch nach mehr Selbstbestimmung in Bezug auf Wohnortwahl und Arbeitsmöglichkeiten äußert.
Die Ergebnisse der Umfrage sind nun in der Vernehmlassung und sollen als Grundlage für weiterführende Maßnahmen und Empfehlungen dienen. Besonders betont wurde der Bedarf nach mehr Unterstützung für ambulante Dienstleistungen sowie ein besseres Angebot zur Entlastung von Angehörigen.
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