Unterrealta GR: 20 Jahre Schwerverkehrskontrollen – Über 120’000 Fahrzeuge geprüft


Roger Padrun ist Chef der beiden Schwerverkehrszentren in Graubünden. (Bild: Kapo GR)

Seit 2004 trägt das Schwerverkehrskontrollzentrum (SVKZ) in Unterrealta wesentlich zur Verkehrssicherheit bei. Über 120’000 schwere Motorfahrzeuge und ihre Fahrer wurden kontrolliert – mit klar sichtbaren Erfolgen.

Am 8. November 2004 nahm das erste modern ausgebaute Schwerverkehrskontrollzentrum (SVKZ) in Unterrealta den Betrieb auf. Im Auftrag des Bundesamts für Strassen (ASTRA) wurde eine Einrichtung geschaffen, die den Fokus auf die Sicherheit des Transitverkehrs entlang der Nord-Süd-Achse legt. Seither wurden nicht nur technische Fahrzeugmängel aufgedeckt, sondern auch Fahrer hinsichtlich ihrer Einsatzzeiten überprüft.

Erfolgsgeschichte: Abnahme der Beanstandungen

In den Anfangsjahren lag die Beanstandungsquote bei rund 35%. Durch kontinuierliche Kontrollen und die Zusammenarbeit mit Transportunternehmen konnte diese bis 2023 auf unter 20% gesenkt werden. Das zeigt, wie wichtig konsequente Überprüfungen sind, insbesondere vor der anspruchsvollen San-Bernardino-Route, die durch Tunnel, Galerien und steile Gefälle geprägt ist.

Neue Massnahmen und Ergänzungen

Mit der Eröffnung des Centro controllo veicoli pesanti (CCVP) in San Vittore 2018 wurde das Kontrollnetz in Graubünden erweitert. Während Unterrealta den Verkehr in Richtung Süden überwacht, liegt der Fokus in San Vittore auf der Transitquerung nach Norden. Beide Zentren prüfen Fahrzeugtechnik, Ladungssicherheit sowie die Einhaltung von Fahr- und Ruhezeiten.

Langfristige Akzeptanz und Wertschätzung

Die Schwerverkehrszentren haben sich nicht nur bei Transportunternehmen, sondern auch in der Bevölkerung etabliert. „Unsere Arbeit wird geschätzt und trägt signifikant zur Sicherheit bei“, erklärt Roger Padrun, Leiter der beiden Zentren in Unterrealta und San Vittore. Sein Team setzt auf moderne Technik und strenge Kontrollen, um Unfälle und Verkehrsbehinderungen zu vermeiden.

Ein Blick zurück: Tragödien als Auslöser

Nach der Tragödie im Gotthard-Tunnel 2001 rückte die Sicherheit im Schwerverkehr verstärkt in den Fokus. Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) und das UVEK haben seitdem intensiv an der Einrichtung von Schwerverkehrskontrollzentren gearbeitet. Unterrealta war dabei ein Vorreiter und hat gezeigt, wie effektiv präventive Massnahmen sein können.

Die Zukunft der Verkehrssicherheit

Mit der weiteren Digitalisierung und dem Einsatz smarter Technologien sollen die Kontrollen künftig noch effizienter und präziser werden. Ziel bleibt, den Schwerverkehr sicherer und nachhaltiger zu gestalten – ein Anliegen, das sowohl Unternehmen als auch der Bevölkerung zugutekommt.

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