Trotz sinkender Nachfrage in den Filialen investiert die Schweizerische Post kräftig in ihr Netz, um 2000 Standorte weiterhin zu bedienen. Mit 100 Millionen Franken stärkt sie die Grundversorgung und bleibt auch ohne Steuergelder präsent.
Wandel im Kundenverhalten fordert neue Lösungen
In den letzten Jahren hat das klassische Schaltergeschäft stark abgenommen. Seit 2010 verzeichnet die Post einen Rückgang von 68 Prozent bei Schaltereinzahlungen und 49 Prozent bei anderen Schaltertransaktionen. Die Nutzung digitaler Dienste nimmt stetig zu, und allein in den vergangenen fünf Jahren sank die Zahl der am Schalter aufgegebenen Briefe um 39 Prozent. Doch die Post reagiert proaktiv auf diesen Wandel und passt ihr Angebot an – und das weiterhin steuerfrei.
Thomas Baur, stellvertretender Konzernleiter und Leiter PostNetz, erklärt: „Wir investieren gezielt dort, wo wir für unsere Kunden am wertvollsten sind. Indem wir unser Filialnetz optimieren, sichern wir die Grundversorgung ohne Steuergelder.“ Diese Anpassungen stellen sicher, dass die Post den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht wird und dennoch kosteneffizient bleibt.
Partnerfilialen für umfassende Abdeckung und längere Öffnungszeiten
Die Post setzt auf die bewährte Zusammenarbeit mit Partnern, um flächendeckend präsent zu bleiben. Roberto Cirillo, CEO der Post, betont: „Wir können uns 2000 eigene Filialen nicht mehr leisten, doch dank unseren Partnerfilialen sichern wir den Grundversorgungsauftrag und bieten oft sogar längere Öffnungszeiten.“ Um dieses Ziel zu erreichen, sucht die Post für etwa 170 ihrer Filialen Partnerlösungen und plant, bis 2028 rund 600 eigene und 1400 Partnerfilialen zu betreiben.
Modernisierung für ein besseres Kundenerlebnis
In den kommenden vier Jahren investiert die Post über 100 Millionen Franken in die Modernisierung ihrer Filialen. Thomas Baur unterstreicht: „Unser Ziel ist ein zukunftsweisendes Netz, das alle Generationen anspricht.“ Zu den Neuerungen zählen Video-Beratungsformate und Selbstbedienungselemente, die das Kundenerlebnis weiter verbessern sollen. Diese Innovationen werden sowohl in eigenen als auch in Partnerfilialen eingeführt, sodass die Post auch vor Ort eine persönliche Beratung bieten kann.
Unternehmerischer Wandel als Schlüssel zur Zukunftssicherung
Die Herausforderungen im Markt sind gross, doch die Post bleibt beständig und handelt. Roberto Cirillo fasst zusammen: „Stillstand ist keine Option. Um unsere 2000 Standorte langfristig zu sichern, brauchen wir den unternehmerischen Spielraum und die Bereitschaft zur Weiterentwicklung.“
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