Strafen für Geschwindigkeitsverstösse und Rasen in der Schweiz: Der Bussen- und Strafenkatalog 2024


Wo wird die Grenze zwischen schnelles Fahren und Rasen überschritten? (Symbolbild)

Geschwindigkeitsüberschreitungen gehören zu den häufigsten Verkehrsverstössen in der Schweiz. Aufgrund der hohen Unfallgefahr und der Verkehrssicherheitsziele gelten strikte Vorschriften und Sanktionen, die zwischen leichten Übertretungen und schweren Verstössen wie „Rasen“ unterscheiden. Der Bussen- und Strafenkatalog 2024 regelt genau, welche Strafen bei verschiedenen Überschreitungen verhängt werden. Von Geldstrafen und Führerscheinentzug bis hin zu Freiheitsstrafen bei extremem Tempo werden sämtliche Verstösse detailliert behandelt.

1. Grundlagen der Strafen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen

Die Schweiz differenziert in der Strafbemessung zwischen drei Hauptkategorien:

  • Bussen für geringfügige Verstösse: Diese Strafen umfassen feste Bußgelder und gelten bei kleineren Überschreitungen.
  • Strafanzeige bei mittleren bis schweren Verstössen: Diese führen in der Regel zu einem Verfahren und können hohe Geldstrafen nach sich ziehen.
  • Administrative Massnahmen wie Führerscheinentzug und Verwarnungen: Diese kommen zusätzlich zu einer Geldstrafe, um den Verkehrsverstoss zu ahnden und vor allem, um präventiv gegen wiederholtes Fehlverhalten vorzugehen.
  • Rasen: Extreme Geschwindigkeitsüberschreitungen, die als Straftat geahndet werden und zwingend zu Haftstrafen und langfristigem Führerscheinentzug führen.

2. Der Bussenkatalog für geringe Geschwindigkeitsverstösse

Für geringfügige Übertretungen gibt es fixe Bussen, die je nach Strassenart und Höhe der Überschreitung variieren.

Innerorts

  • 1-5 km/h über der Limite: CHF 40
  • 6-10 km/h über der Limite: CHF 120
  • 11-15 km/h über der Limite: CHF 250
  • 16-20 km/h über der Limite: Strafanzeige und Busse, Höhe nach Einkommen

Ausserorts

  • 1-5 km/h über der Limite: CHF 40
  • 6-10 km/h über der Limite: CHF 100
  • 11-15 km/h über der Limite: CHF 160
  • 16-20 km/h über der Limite: CHF 240
  • 21-25 km/h über der Limite: Strafanzeige und einkommensbasierte Busse

Autobahn

  • 1-5 km/h über der Limite: CHF 20
  • 6-10 km/h über der Limite: CHF 60
  • 11-15 km/h über der Limite: CHF 120
  • 16-20 km/h über der Limite: CHF 180
  • 21-25 km/h über der Limite: CHF 260
  • 26-30 km/h über der Limite: Strafanzeige und Busse, je nach Einkommen

3. Strafanzeigen bei mittleren Geschwindigkeitsüberschreitungen

Mittlere Verstösse ziehen oft eine Strafanzeige und höhere Strafen nach sich, die einkommensabhängig berechnet werden. Hierbei wird in der Regel auch ein Führerscheinentzug für mindestens einen Monat angeordnet.

  • Innerorts (21-24 km/h über der Limite): Strafanzeige, einkommensabhängige Busse und Führerscheinentzug für einen Monat
  • Ausserorts (26-29 km/h über der Limite): Strafanzeige, einkommensabhängige Busse und Führerscheinentzug
  • Autobahn (31-34 km/h über der Limite): Strafanzeige, einkommensabhängige Busse und Führerscheinentzug

Die Strafen basieren auf Tagessätzen, wobei das Tageseinkommen als Grundlage dient. Die Dauer des Führerscheinentzugs richtet sich nach dem Ausmass des Verstosses und etwaigen Vorstrafen.

4. Rasen: Definition und Konsequenzen

Das Rasen ist in der Schweiz klar definiert und wird als besonders gefährlicher Verkehrsverstoss betrachtet. Die Kategorien des Rasens umfassen:

  • Mindestens 40 km/h über der Limite innerorts
  • Mindestens 50 km/h über der Limite ausserorts
  • Mindestens 60 km/h über der Limite auf der Autobahn

Sanktionen für Raser:

  • Führerscheinentzug für mindestens 1 Jahr: Bei extremen Verstössen kann der Führerschein auch dauerhaft entzogen werden.
  • Freiheitsstrafe von bis zu vier Jahren: Die Freiheitsstrafe wird je nach konkreter Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer bemessen.
  • Fahrzeugbeschlagnahmung: In besonders schweren Fällen kann das Fahrzeug eingezogen und versteigert werden.

Bei Raserdelikten ist ein Strafverfahren verpflichtend, und eine bedingte Strafe kann im Wiederholungsfall verschärft werden.

5. Administrative Massnahmen und Führerscheinentzug

Zusätzlich zu den Bussen und Strafen können administrative Massnahmen ergriffen werden. Diese umfassen:

  • Führerausweisentzug: Ein Entzug kann je nach Schwere des Verstosses für einen Monat oder dauerhaft erfolgen.
  • Verwarnungen und Bewährungsfristen: Bei mehrfachen geringfügigen Verstössen können Verwarnungen ausgesprochen werden, die bei erneuten Verstössen zum Entzug führen.
  • Nachschulung und psychologische Gutachten: In schweren oder wiederholten Fällen kann eine Nachschulung oder ein psychologisches Gutachten verlangt werden, um die Verkehrseignung zu überprüfen.

Diese Massnahmen sollen sicherstellen, dass der Verkehrssünder zur Rechenschaft gezogen wird und Wiederholungen vermieden werden.

6. Die Rolle des Tageseinkommens bei Strafanzeigen

In der Schweiz wird bei mittelschweren und schweren Verstössen oft eine Geldstrafe nach Tagessätzen verhängt. Dies bedeutet, dass die Höhe der Strafe am täglichen Einkommen der Person bemessen wird, um eine gerechte Ahndung für alle sozialen Schichten zu gewährleisten. Der Ansatz verhindert, dass wohlhabendere Verkehrssünder die Strafen leichter tragen können als Personen mit geringerem Einkommen. Die Höhe der Strafe variiert daher stark und wird jeweils individuell berechnet.

7. Zusammenfassung der Strafen und Massnahmen

Vergehen Innerorts (CHF) Ausserorts (CHF) Autobahn (CHF) Sanktionen
1-5 km/h über der Limite 40 40 20 Keine weiteren Massnahmen
6-10 km/h über der Limite 120 100 60 Keine weiteren Massnahmen
11-15 km/h über der Limite 250 160 120 Keine weiteren Massnahmen
16-20 km/h über der Limite Strafanzeige, Busse 240 180 Strafanzeige, Geldstrafe nach Einkommen
Ab 21 km/h innerorts Strafanzeige, Geldstrafe, 1 Monat Führerscheinentzug Führerscheinentzug und Geldstrafe
Ab 26 km/h ausserorts Strafanzeige, Geldstrafe, Führerscheinentzug Geldstrafe und Führerscheinentzug
Ab 31 km/h auf der Autobahn Strafanzeige, Geldstrafe, Führerscheinentzug Geldstrafe und Führerscheinentzug
Rasen (40 km/h innerorts, 50 km/h ausserorts, 60 km/h auf Autobahnen) Freiheitsstrafe, Fahrzeugentzug, mind. 1 Jahr Führerscheinentzug Freiheitsstrafe, Fahrzeugentzug, mind. 1 Jahr Führerscheinentzug Freiheitsstrafe, Fahrzeugentzug, mind. 1 Jahr Führerscheinentzug Strafverfahren, evtl. bedingte Strafe

8. Fazit: Strikte Regeln zur Förderung der Verkehrssicherheit

Die Schweiz verfolgt eine klare und strenge Linie bei der Ahndung von Geschwindigkeitsverstössen, um die Verkehrssicherheit zu fördern und die Zahl der Unfälle zu verringern. Geringfügige Übertretungen ziehen moderate Bussen nach sich, während schwere Verstösse wie das Rasen als Straftat behandelt werden, um Wiederholungen zu vermeiden und Verantwortung einzufordern. Die verschiedenen Massnahmen und der Fokus auf Tageseinkommen sorgen dafür, dass die Strafen gerecht verteilt sind und alle Verkehrsteilnehmer dazu angehalten werden, die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu respektieren. Der Katalog zeigt auf, dass die Schweiz bei Verkehrsverstössen keinen Spielraum lässt und mit Konsequenz auf einen sicheren Strassenverkehr hinarbeitet.

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