Mediziner testen weltweit den ersten mRNA-Impfstoff gegen das Norovirus. Jährlich infizieren sich 685 Millionen Menschen mit dem Virus. Die Zulassung könnte bereits 2026 erfolgen.
Ein weltweit erprobter Impfstoff könnte bald einen Schutz gegen das hoch ansteckende Norovirus bieten. Das Virus verursacht Übelkeit, Durchfall und Brechreiz und stellt insbesondere in Spitälern, Pflegeheimen und Schulen eine ernsthafte Bedrohung dar. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kleinkinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Jährlich verursacht das Norovirus etwa 200’000 Todesfälle weltweit, davon 400’000 Fälle allein in der Schweiz.
mRNA-Technologie im Einsatz
Der neue Impfstoff nutzt die mRNA-Technologie, die auch in Covid-19-Impfstoffen von Moderna und Pfizer/Biontech zum Einsatz kam. Diese Technologie verwendet Boten-RNA (mRNA), um menschliche Zellen dazu zu bringen, Proteine zu produzieren, die eine Immunantwort auslösen. Das Ziel des Norovirus-Impfstoffs ist es, das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern gegen drei Virustypen anzuregen, die zu den häufigsten Infektionsursachen gehören.
Grosse Studie in mehreren Ländern
Die laufende Phase-3-Studie mit dem Namen «Nova 301» wird 25’000 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern, darunter Grossbritannien, Kanada, Japan und Australien, einschliessen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Menschen über 60 Jahren, die besonders gefährdet sind. Die Hälfte der Teilnehmer erhält den Impfstoff, die andere Hälfte ein Placebo. Erste Ergebnisse werden in den kommenden zwei Jahren erwartet, und bei einem Erfolg könnte die Zulassung bis 2026 erfolgen.
Bedeutung für Pflegeheime und öffentliche Gesundheit
Ein erfolgreicher Impfstoff würde nicht nur Spitäler und Pflegeheime entlasten, sondern auch die Gesundheit von Risikogruppen schützen. Infektionswellen könnten so eingedämmt werden, und gefährdete Personen, wie ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen, wären besser geschützt. Auch jüngere Menschen sollen zukünftig in weiteren Studien untersucht werden, um den Impfstoff für alle Altersgruppen verfügbar zu machen.
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