Das war am 17.05.2023 in Forli Italien. (Bild: imTicker)

Ob „Hurrikan der Apokalypse“ oder „Schneewalze der Zerstörung“ – die Medien neigen dazu, Panik zu verbreiten, um Aufmerksamkeit zu gewinnen. Doch was steckt wirklich hinter dieser Strategie?

Hurrikans in den Schlagzeilen: Wie Naturkatastrophen dramatisiert werden

Aktuell dominiert das Thema Hurrikan wieder die Schlagzeilen. Mit jedem Jahr, in dem Stürme heftiger werden, erscheinen dramatische Begriffe wie „Monster-Hurrikan“ oder „Apokalyptischer Sturm“ in den Medien. Auch wenn Hurrikans ernstzunehmende Naturkatastrophen sind, die beträchtlichen Schaden anrichten können, wird ihre Darstellung oft überzogen. Sensationsmeldungen wie „Mega-Hurrikan trifft die Küste“ suggerieren, dass die Zerstörung unvermeidlich und katastrophal sein wird, selbst wenn die Vorhersagen manchmal weniger dramatisch sind.

Warum diese Dramatisierung? Der Grund liegt im Wettlauf um die Aufmerksamkeit der Leser und Zuschauer. Naturkatastrophen ziehen das Interesse der Menschen auf sich, vor allem, wenn sie in Echtzeit mitverfolgt werden können. Ein Hurrikan, der als eine riesige, unaufhaltsame Naturkraft beschrieben wird, fesselt die Menschen und treibt sie dazu, ständig nach Updates zu suchen. Medien nutzen diese Dynamik aus, um mehr Klicks und Einschaltquoten zu generieren. Die Angst vor dem Unbekannten und die Möglichkeit einer schweren Naturkatastrophe verkaufen sich einfach besser als sachliche Berichte über Wetterentwicklungen.

Begriffe wie „Schneewalze“ und „Regenwalze“: Übertreibung als Stilmittel

Ähnlich wie bei Hurrikans wird auch bei anderen Wetterphänomenen oft zu dramatischen Begriffen gegriffen. Titel wie „Schneewalze kommt auf uns zu“ oder „Regenwalze überrollt das Land“ erwecken den Eindruck, dass die Naturkatastrophe unausweichlich und verheerend sein wird. Doch was bedeutet „Schneewalze“ eigentlich? Meistens ist es einfach nur eine Umschreibung für heftigen Schneefall, der kurzfristig Verkehrsbehinderungen verursacht. „Regenwalze“ hingegen wird für langanhaltenden, starken Regen genutzt, der unter Umständen zu Überschwemmungen führen kann.

Diese übertriebenen Begriffe werden gezielt verwendet, um Bilder im Kopf der Leser zu erzeugen, die sie dazu bringen, weiterzulesen oder die Nachrichten zu verfolgen. Das Bild einer gigantischen „Walze“, die alles plattmacht, bleibt haften – auch wenn es mit der tatsächlichen Wetterlage wenig zu tun hat. Solche Begriffe verstärken das Gefühl, dass man ständig mit unkontrollierbaren Naturgewalten konfrontiert ist.

Der Wolf als „Raubtier“: Panikmache in der Berichterstattung über die Natur

Nicht nur Naturkatastrophen, sondern auch Tiere wie der Wolf werden in den Medien oft überdramatisiert. Seit der Wolf nach jahrzehntelanger Abwesenheit wieder in Regionen wie der Schweiz, Deutschland oder Österreich gesichtet wird, kursieren Schlagzeilen wie „Wolfsrudel greift Dorf an“ oder „Wolf reisst Schafherde“. Auch hier wird die Panikmache bewusst eingesetzt, um Ängste zu schüren und das Interesse zu wecken.

Während es natürlich berechtigte Sorgen gibt, insbesondere bei Bauern und Schäfern, deren Tiere gefährdet sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Wölfe Menschen angreifen, verschwindend gering. Die mediale Darstellung, die den Wolf oft als blutrünstiges Raubtier stilisiert, führt dazu, dass viele Menschen den Wolf als Bedrohung wahrnehmen, obwohl er in den meisten Fällen scheu und unauffällig ist.

Diese Form der Panikmache hat historische Wurzeln. Schon in früheren Jahrhunderten wurde der Wolf als gefährlicher Symbolträger des Wilden und Unkontrollierbaren betrachtet. Heute wird diese Symbolik von den Medien genutzt, um Ängste zu schüren und Aufmerksamkeit zu erregen.

Die Psychologie der Angst: Warum wir uns so leicht beeinflussen lassen

Warum lassen wir uns immer wieder von Panikmache in den Medien beeinflussen? Das hat viel mit unserer evolutionären Veranlagung zu tun. Unser Gehirn ist darauf programmiert, Gefahren sofort wahrzunehmen und darauf zu reagieren – eine Fähigkeit, die in der Vergangenheit überlebenswichtig war. Auch heute noch führt diese Veranlagung dazu, dass negative Nachrichten und bedrohliche Szenarien stärker in unserem Bewusstsein haften bleiben als positive Meldungen.

Durch den ständigen Medienkonsum, vor allem über soziale Medien, werden wir heute jedoch mit einer Flut von Informationen konfrontiert, die unsere Wahrnehmung verzerren. Die ständige Präsenz von bedrohlichen Schlagzeilen über Hurrikans, „Schneewalzen“ oder die Rückkehr des Wolfs führt dazu, dass wir die Welt als gefährlicher wahrnehmen, als sie tatsächlich ist. Dies schafft eine Kultur der Angst, in der wir uns immer wieder bedroht fühlen.

Wirtschaftlicher Druck auf die Medien: Warum Panikmache funktioniert

Der wirtschaftliche Druck, unter dem viele Medienhäuser stehen, ist ein weiterer Grund, warum Panikmache so häufig eingesetzt wird. In der heutigen Medienlandschaft geht es vor allem um Klicks und Einschaltquoten. Mehr Aufmerksamkeit bedeutet mehr Werbeeinnahmen – und die besten Wege, Aufmerksamkeit zu gewinnen, sind dramatische Schlagzeilen und emotionale Berichterstattung.

Deshalb greifen viele Nachrichtenplattformen und Medienhäuser auf reisserische Begriffe zurück. Begriffe wie „Hurrikan der Zerstörung“ oder „Schneekatastrophe“ ziehen Leser an und sorgen dafür, dass Menschen immer wieder auf die Plattform zurückkehren, um Updates zu erhalten. In vielen Fällen wird dabei die Realität überzeichnet oder verzerrt, was das Vertrauen der Menschen in eine sachliche Berichterstattung untergräbt.

Die Folgen der Panikmache: Gesellschaftliche Verunsicherung und Misstrauen

Panikmache in den Medien hat weitreichende gesellschaftliche Auswirkungen. Menschen, die ständig mit alarmierenden Nachrichten konfrontiert werden, entwickeln oft übersteigerte Ängste. Dies führt zu einem allgemeinen Gefühl der Unsicherheit und Verunsicherung. Die ständige Konfrontation mit Krisen und Katastrophen, die oft übertrieben dargestellt werden, kann dazu führen, dass das Vertrauen in die Medien und in staatliche Institutionen schwindet.

Zudem verstärkt die Panikmache in vielen Fällen die gesellschaftliche Spaltung. Themen wie die Rückkehr des Wolfs oder der Umgang mit Klimakatastrophen sind hoch emotional und polarisieren. Die übertriebene Berichterstattung führt dazu, dass sich die Fronten verhärten und eine sachliche Diskussion erschwert wird.

imTicker.ch setzt auf Fakten und Aufklärung

Bei imTicker.ch verfolgen wir eine andere Herangehensweise. Statt mit reisserischen Begriffen wie „Schneewalze“ oder „Hurrikan der Zerstörung“ zu arbeiten, setzen wir auf faktenbasierte Berichterstattung und Transparenz. Unser Ziel ist es, die Menschen zu informieren, ohne unnötige Angst zu schüren. Wir glauben, dass eine aufgeklärte und sachliche Berichterstattung langfristig Vertrauen schafft und zu einer besseren Gesellschaft beiträgt. Panikmache mag kurzfristig Klicks und Aufmerksamkeit generieren, aber wir sind davon überzeugt, dass Daten, Fakten und Aufklärung der Schlüssel zu einer informierten und hoffnungsvollen Zukunft sind.

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