Nach einem Messerangriff in Solingen mit drei Toten reklamiert die Terrormiliz IS die Tat für sich. Die Polizei hat eine Person in einer Flüchtlingsunterkunft festgenommen und ermittelt weiter. Die Fahndung nach dem Täter läuft.
IS reklamiert Messerangriff in Solingen für sich
Am Freitagabend, 23. August 2024, ereignete sich während eines Jubiläumsfests in Solingen ein Messerangriff, bei dem drei Menschen getötet und mehrere verletzt wurden. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat die Tat für sich reklamiert. Ein Bekennerschreiben, das von der Polizei in Düsseldorf erhalten wurde, wird derzeit auf seine Authentizität überprüft. In der Vergangenheit hat der IS häufig Taten für sich beansprucht, ohne direkte Verbindungen zum Täter nachweisen zu können.
Polizei nimmt Verdächtigen in Flüchtlingsunterkunft fest
Im Zusammenhang mit dem Angriff wurde eine Person in einer Flüchtlingsunterkunft in Solingen festgenommen. Die Polizei stürmte die Unterkunft im früheren Finanzamt mit Unterstützung eines Spezialeinsatzkommandos. Die Ermittler prüfen nun mögliche Verbindungen zur Tat. Ein 15-jähriger Jugendlicher wurde bereits zuvor festgenommen, steht aber nicht im Verdacht, der Täter zu sein. Gegen ihn wird wegen Nichtanzeige einer geplanten Straftat ermittelt.
Ermittlungen wegen Mordes und versuchten Mordes
Die Ermittlungen laufen wegen des Verdachts auf Mord in drei Fällen und versuchten Mord in weiteren acht Fällen. Der Leitende Oberstaatsanwalt Markus Caspers erklärte, dass ein terroristisches Motiv nicht ausgeschlossen werden könne. Falls sich der Verdacht erhärtet, könnte der Generalbundesanwalt den Fall übernehmen.
Reaktionen und Sicherheitsmassnahmen
Bundeskanzler Olaf Scholz und andere hochrangige Politiker haben die Tat scharf verurteilt. Scholz sprach von einem «furchtbaren Verbrechen» und betonte, dass mit der ganzen Härte des Gesetzes vorgegangen werden müsse. Die Polizeipräsenz in Nordrhein-Westfalen wurde erhöht, insbesondere bei großen Veranstaltungen.