Pünktlich zu Ferienbeginn verschärft die Polizei die Tempokontrollen – besonders auf Autobahnen und Passstrassen.
Mit dem Start der Sommerferien steigen nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Risiken im Strassenverkehr. Ferienverkehr, lange Fahrten und volle Autobahnen führen zu Stress – und immer wieder auch zu überhöhter Geschwindigkeit. Deshalb kontrolliert die Polizei jetzt schweizweit verstärkt. Besonders im Visier: Raser auf Ferienrouten, Passstrassen und nahe von Ausflugszielen.
Jeden Sommer verzeichnet die Polizei in der Schweiz einen deutlichen Anstieg an Geschwindigkeitsüberschreitungen – gerade auf langen Autobahnstrecken Richtung Süden. Hinzu kommen regionale Hotspots wie der Gotthard, Simplon oder Julierpass. Laut Bundesamt für Strassen (ASTRA) endeten im Sommer 2024 über 700 schwere Verkehrsunfälle mit Verletzten oder Todesfällen – ein grosser Teil davon wegen zu hoher Geschwindigkeit.
Zum Ferienstart 2025 kündigten mehrere Kantone – darunter Zürich, Aargau, Wallis und Tessin – verschärfte Verkehrskontrollen an. Mobile und stationäre Radaranlagen, zivile Einsatzfahrzeuge sowie temporäre Polizeiposten sollen Raser stoppen. Laut Kantonspolizei Zürich wird gezielt auf Schnellfahrten über 30 km/h innerorts und über 40 km/h ausserorts geachtet – dies gilt in der Schweiz bereits als Raserdelikt gemäss „Via sicura“-Gesetzgebung. Auch Motorräder sind vermehrt im Fokus.
Wer erwischt wird, muss mit drastischen Konsequenzen rechnen: ab 100 km/h innerorts oder 200 km/h auf der Autobahn droht ein einjähriger Führerscheinentzug – oder sogar Freiheitsentzug. Für ausländische Tourist:innen kann das Fahrverbot auch im Heimatland weitergelten. Gleichzeitig setzt die Polizei auch auf Prävention: Mit mobilen Infopoints an Raststätten, Radiospots und Onlinekampagnen wird über Risiken informiert. Die Zusammenarbeit mit TCS, SBB und Tourismusregionen soll das Ferienverkehrsverhalten verbessern.
Verkehrssicherheitsexperten begrüssen die verstärkten Massnahmen. Laut dem Beratungsdienst „bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung“ sind Ferienzeiten ein klassisches Risikofenster: lange Fahrten, Hitze, Zeitdruck und volle Fahrzeuge führen zu Fehlern. Besonders gefährdet: Familien mit Kindern, junge Fahrer:innen und Motorradreisen. In der Bevölkerung stossen verstärkte Kontrollen meist auf Zustimmung – aber auch auf Kritik, wenn sie als „Abzocke“ empfunden werden. Die Polizei betont jedoch: „Es geht nicht ums Bussenverteilen, sondern um Leben retten.“
Die Polizei will mit ihrer Kontrolloffensive in den Sommerferien ein klares Zeichen setzen: Raserei ist kein Kavaliersdelikt. Wer andere gefährdet, muss mit Konsequenzen rechnen. Gleichzeitig setzt man auf Aufklärung und Rücksichtnahme – damit die Ferien nicht auf der Strasse enden. Die Botschaft ist klar: Wer langsam fährt, kommt sicherer an.
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